Rheinfähre Sonntag ist Jungfernfahrt der "Linz-Remagen"

OBERWINTER · Es ist ein ziemlich schwergewichtiges Baby, das am Donnerstag auf der Oberwinterer Werft auf den Namen "Linz-Remagen" getauft wurde. Es ist die neue Rheinfähre für die Verbindung von Kripp nach Linz.

 Gestern wurde die "Linz-Remagen" in Oberwinter getauft. Sonntag legt sie ab zur Jungfernfahrt und nimmt den Betrieb auf.

Gestern wurde die "Linz-Remagen" in Oberwinter getauft. Sonntag legt sie ab zur Jungfernfahrt und nimmt den Betrieb auf.

Foto: Martin Gausmann

Sie wiegt 400 Tonnen. Vier junge Damen zertrümmerten zur Taufe die Sektflasche, die an einer Schnur hängend zerbarst. Es waren die Weinprinzessinnen Gina Suljicic und Nina Michel aus Remagen sowie Weinkönigin Nora Kökce mit Prinzessin Mona Salz.

Gleich dreifach gab es ökumenischen Segen für das Schiff, das 150 Tonnen tragen kann und der Stolz der Rheinfähre GmbH mit ihrem Verwaltungsratsvorsitzenden Adi Buchwald aus Linz ist. Für die katholische Kirche spendeten die Pfarrer Klemens Hombach (Linz) und Frank Klupsch (Oberwinter) den Segen, die Trinitatis-Gemeinde der Linzer Protestanten vertrat Pfarrer Christoph Schwaegermann. Wobei nomen est omen zu sein scheint. Denn übermorgen ist Trinitatissonntag. Dann steigt die Jungfernfahrt. "Von 14 bis 16 Uhr nur für Fußgänger und gratis", sagte Fährmeister Joachim Stümper aus Unkel. "Dann wird der Bügel rausgeholt und der Betrieb aufgenommen."

Sichtlich stolz war am Donnerstag auch Günter Müller. In seinem Betrieb in Spessart in der Eifel, wo es weit und breit keinen Fluss geschweige einen Strom gibt, wurde die "Linz-Remagen" gebaut. Von der Kiellegung bis zur Auslieferung hat es zwei Jahre gedauert. "Es ist das dritte Schiff, das Müller und sein 30-köpfiges Team für uns gebaut haben", sagte Buchwald. Was Müller gern hörte. Nicht so gern hört er das Wort Werft. "Wir sind Stahlbauer." Die Fähre wurde in Spessart in Einzelteilen hergestellt. 20 Lastzüge haben diese dann nach Oberwinter gebracht, wo dann aus den Puzzleteilen das Schiff entstand.

Die "Linz-Remagen" in Zahlen

Der 3,5 Millionen Euro teure Neubau ist 60,82 Meter lang, 17,24 Meter breit und zwölf Meter hoch. Während auf der alten "Sankt Johannes" 30 Autos Platz fanden, können auf der neuen Rheinfähre 38 Fahrzeuge pro Tour über den Rhein transportiert werden. Dies ist der neuen Klappentechnik mit ihren beweglichen Aufliegern an der Vorder- und Hinterseite der Fähre zu verdanken. Manövriert wird die Fähre mit vier Jet-Antrieben zu je 300 PS. Mit 95 Zentimetern ist der Tiefgang der neuen Fähre um 25 Zentimeter geringer als bei der alten "Sankt Johannes", was bei Niedrigwasser von großer Bedeutung ist. Denn 30 Zentimeter Wasser unterm Kiel reichen aus. Bis dato pendeln die Fähren 200 Mal pro Tag zwischen Kripp und Linz.

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