Feuerwehr in Remagen So war der 14. "Berufsfeuerwehrtag"

REMAGEN · Vom inszenierten Rohrbruch bis zum Feuer im Baumarkt: Die Remagener Brandschützer organisieren einen aufwendigen Berufsfeuerwehrtag für Jugendliche.

 Die Jugendfeuerwehr Remagen stellte ihr Können unter Beweis.

Die Jugendfeuerwehr Remagen stellte ihr Können unter Beweis.

Foto: Martin Gausmann

Einen wahren Einsatzmarathon hat die Remagener Feuerwehr absolviert. Los ging es mit einem wasserreichen Rohrbruch im Keller der Schule. Später folgten kurz hintereinander ein Containerbrand am Konrad-Zuse-Ring, eine Person, die sich versehentlich in einem öffentlichen Gebäude eingesperrt hatte, und ein Verkehrsunfall mit Verletzten am „Monte Klamotte“.

Stutzig machte aufmerksame Beobachter indes, wer genau da von einem Schauplatz zum anderen eilte, respektive chauffiert wurde, um die Notfälle abzuarbeiten. Das waren keine ausgewachsenen Feuerwehrleute, sondern Zehn- bis 16-Jährige. Schließlich handelte es sich um den „Berufsfeuerwehrtag“, den die Remagener Feuerwehr zum 14. Mal für die Jugendfeuerwehr ausrichtete.

„Der Nachwuchs soll erleben, wie es bei der Berufsfeuerwehr so zugeht und zeigen, was er kann“, erklärte Jugendfeuerwehrwart Dirk Schorn. Gemeinsam mit seinem Stellvertreter Kai Bandt sowie den Betreuern Janis Goeckler, Thomas Monschau, Yannic Moser und Sören Frank sowie den „Einsatzmachern“ Carsten Röhrig und Steven Mohr hatten sie das umfangreiche Programm lange vorbereitet.

Zwölf Einsätze in 24 Stunden absolvierten die 14 von insgesamt 18 Jugendfeuerwehrleuten, die dazu im Feuerwehrhaus einquartiert waren. Bis spät in die Nacht und dann schon wieder kurz nach dem Aufstehen um 7 Uhr fehlte es nicht an Alarmrufen. Außerdem gehörten Dienstsport und Ausbildung dazu. Auch Stadtwehrleiter Ingo Wolf und sein Stellvertreter Michael Tillmann sowie Remagens stellvertretender Einheitsführer Guido Lenz waren bei einzelnen „Programmpunkten“ als Zuschauer oder Ausbilder mit dabei.

Dienstpläne „wie in echt“

Zunächst erhielten die Jugendfeuerwehrleute den Dienstplan und wurden in Gruppen eingeteilt: Angriffstrupp, Wassertrupp, und auch die Posten der Gruppenführer wurden geklärt. Danach wurden das Material und die Fahrzeuge in Augenschein genommen. Die Wehrleute aus der aktiven Abteilung lernten die Teilnehmer näher kennen, als es darum ging, wie ein Sprungpolster verwendet wird und was im Umgang mit der Drehleiter und dem neuen Hilfelöschgruppenfahrzeug (HLF) zu beachten ist.

Am spektakulärsten war ein Szenario im Außenlager eines Baumarkts mit ordentlich Qualmentwicklung. Kommandowagen, Tanklöschzug und Mannschaftstransportfahrzeug rückten aus, und bald meldeten Staffel- und Gruppenführer, dass ein Stapel Paletten in Brand geraten sei und zwei Personen verletzt worden seien. Zwei Trupps gingen zur Menschenrettung und Brandbekämpfung mit dem Strahlrohr vor. Auch Atemschutzmasken, wenn in diesem Fall auch „nur“ Attrappen, hatten sie angelegt. Außenangriff, Wasserversorgung und Beleuchtung wurden geregelt.

Mitglieder der DLRG mimen Verletzte

Nicht vergessen wurde „wie in echt“, die Polizeiinspektion und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) zu informieren. Die entsprechend geschminkten „Verletzten“ mimten Mitglieder der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Sie wurden schnell gefunden und aus dem Gefahrengebiet gebracht. Danach hatten sich die Jugendlichen ihr Abendessen redlich verdient – auch wenn sie unter anderem noch von einem Müllereimerbrand und einem ausgelösten Heimrauchmelder wieder auf den Plan gerufen wurden.

Bei alldem kam der Spaß nicht zu kurz. Dirk Schorn dankte den vielen Beteiligten, darunter auch den Firmeninhabern, die ihr Gelände für die Aktion alljährlich zur Verfügung stellen, und auch dem Filmteam der Feuerwehr für die Unterstützung und Mithilfe. Seine Bilanz: „Alles gut gelaufen, alle gesund, und alle haben viel gelernt und das Eingeübte richtig umgesetzt.“ Und die Akteure? Waren am Ende „platt“ aber schon wieder „Feuer und Flamme“ für den nächsten Berufsfeuerwehrtag.

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