Wohnraum für Studenten und Seminarräume Richtfest auf dem Rhein-Ahr-Campus in Remagen

REMAGEN · Mehr Wohnraum für Studenten und ein neuer Seminartrakt für den Rhein-Ahr-Campus entstehen aktuell. Mit dem Richtfest wird ein erster Meilenstein gefeiert, die Eröffnung steht aber erst 2020 an.

Das Dach ist drauf, die Fenster sind eingesetzt. Aber mit dem Einzug dauert es noch. Bezugsfertig soll der viergeschossige Bau in der Von-Cramm-Straße Mitte 2020 sein.

Das schmälerte indes nicht die Freude am Richtfest des Gebäudes „Wohnen und Studieren am Rhein-Ahr-Campus“ mit 75 Wohneinheiten und einem Seminar- und Bürotrakt für die Hochschule Koblenz. Quasi als Feierauftakt adelte Landrat Jürgen Pföhler im Beisein von Professor Kristian Bosselmann-Cyran, Präsident der Hochschule Koblenz, sowie Professor Dietrich Holz, Vizepräsident für Forschung der Hochschule Koblenz und Hausherr des Rhein-Ahr-Campus (RAC), jenen Birnbaum, den der Kreis 2018 zum 20. Geburtstag des RAC gestiftet hatte, mit einer Plakette.

3000 junge Menschen studierten im Wintersemester in Remagen, davon 591 international Studierende. „Insbesondere diese Gruppe hat es auf dem privaten Wohnungsmarkt sehr schwer“, betonte Gabriele Riedle-Müller, Geschäftsführerin des Studierendenwerks, das Bauherr ist, zur Feierstunde. In der bestehenden Wohnanlage mit 102 Wohnplätzen konnten von 142 Bewerbern nur 53 aufgenommen werden. Das Studierendenwerk versuchte Abhilfe mit privater Wohnungsbörse und „Wohnen für Hilfe“. Nach einer langen Bauvorbereitung hinsichtlich des Grundstücks, Grunderwerbs und der Konditionen ist Riedle-Müller erfreut, „als Zwischenhighlight dieses Richtfest feiern können“.

Auch Bosselmann-Cyran findet angesichts zehn Prozent Studierendenanstiegs in der vergangenen Dekade: „Der Bau des neuen Gebäudes ist eine gute Nachricht für künftige Bewerber“. Dem stimmte Pföhler zu, denn: „Der Campus hat sich in den vergangenen 20 Jahren zum wichtigen Bildungs-, Wirtschafts- und Innovationsfaktor für den Kreis Ahrweiler und weit darüber hinaus etabliert“. Ebenso positiv waren die Grußworte von Bürgermeister Björn Ingendahl, Architekt Holger Biesel vom Andernacher Architekten-Büro Rumpf sowie Studentenvertretern.

Von 75 Wohnplätzen in Einzel- und Doppelappartements sind vier barrierefrei und zwei rollstuhlgerecht. Jede Wohnung hat eine Nasszelle und Mini-Einbauküche. Die Wohn- und Schlafräume sind mit Bett, Schrank, Schreibtisch und -stuhl sowie Regal ausgestattet. Zudem können die Bewohner einen 25 Quadratmeter großen Lern- und Arbeitsraum nutzen, einen Raum mit Waschmaschinen und Trocknern sowie Fahrradstellplätze. Riedle-Müller erläuterte die letztlich gut gemeisterte Vorgeschichte. Bereits 2011 überlegte man, zusätzlich Wohnraum zu schaffen. Da es in Remagen kein geeignetes Grundstück gab, wurde der Landesbetrieb Bauen und Baubetreuung (LBB) beauftragt, die Machbarkeit für ein 91-Plätze-Wohnheim auf dem Campus zu untersuchen. Als kurzfristig die Studierendenzahlen sanken, hieß es umplanen, zumal keine Landeszuschüsse flossen. So kam die Kooperation mit der Hochschule zustande, und für das Kombi-Projekt wurde der Wohnraum zugunsten des Hochschultrakts auf 75 Wohnplätze reduziert. Der LBB zog sich aus Kapazitätsgründen aus dem Projekt zurück. Also musste ein neuer Projektsteuerer her. Statt das Grundstück vom Land in Erbpacht zu erhalten, musste es gekauft werden. „Da es sich zudem um ein sogenanntes gefangenes Grundstück handelt, welches aus dem Hochschulgelände herausgeschnitten wurde, wurde der Gebäudekörper im Projektverlauf doch größer als geplant, und es wurde keinem der am Bau Beteiligten langweilig“, so Riedle Müller. Im Sommer 2018 war dann Baubeginn.

Das 7, 5 Millionen teure Gesamtprojekt schlägt mit 5, 5 Millionen Euro für das Wohnheim zu Buche, die das Studierendenwerk trägt und mit zwei Millionen Euro für den Trakt der Hochschule, den diese auch selbst finanziert. Der Bau profitiert von Synergieeffekten durch einen gemeinsamen Erschließungskern mit Aufzügen und Haustechnik.

Rund 80 Geladene kamen zum Richtfest, für das Jochen Jobelius vom Rohbauunternehmen Deisen, Boppard, den Richtspruch vortrug und der Verwaltungsratsvorsitzende des Studierendenwerks Professor Jürgen Kremer ein Schlusswort sprach.

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