Fahrrad Remagener Studenten haben "Reparatur-Werkstatt" aufgemacht

Remagen · Wer seinem Kind den Weihnachtswunsch nach einem Fahrrad bislang nicht erfüllen konnte, hat jetzt die einmalige Chance, ein komplett repariertes verkehrstüchtiges Jugendfahrrad ganz umsonst zu bekommen.

 Omar Jubran legt am Fahrrad noch mal Hand an.

Omar Jubran legt am Fahrrad noch mal Hand an.

Foto: Martin Gausmann

Ermöglicht wird das durch Studierende des Rhein-Ahr-Campus Remagen. Sie haben im Rahmen ihrer Business-Simulation das Projekt "Fahrrad-Recycling" gestartet. Verwahrloste, am Campus abgestellte Fahrräder, deren Besitzer nicht ermittelt werden konnten, werden von Studenten-Teams repariert und wieder fahrtüchtig gemacht.

An den Rädern arbeiten jordanische, australische, litauische, spanische, holländische und russische mit deutschen Studierenden zusammen. "Diese praktische Arbeit für einen guten Zweck hat uns sehr geholfen, uns schnell am Campus zu integrieren", so Omar Jubran, der jordanische Chef des Fahrrad-Projekts.

Eines dieser "renovierten" Räder möchten die Studierenden noch vor Weihnachten an eine bedürftige Familie in Remagen abgeben, die es sich in diesem Jahr nicht leisten kann, noch Geschenke zu kaufen.

"Es handelt sich um ein Jugendfahrrad und wir würden uns freuen, wenn die Familie daran genauso viel Spaß hat, wie die internationalen Studierenden dabei hatten, es wieder verkehrstüchtig zu machen" sagte Laurent Borgmann, Leiter des Bereichs Sprachen/Internationales, der die studentischen Initiativen betreut.

Die Studenten testen in ihrem Projekt verschiedene Geschäftsmodelle zum Thema "Nachhaltigkeit", organisieren sich aber genau wie in einer realen Firma. Jeder ist für bestimmte Aufgaben verantwortlich, jede Woche werden die Fortschritte und Herausforderungen in einem Treffen vorgestellt, die Arbeit wird gemeinsam in den Gruppen erledigt und am Ende wird für die erfolgreichen Geschäftsideen auch Werbung gemacht.

"Das fühlt sich an wie ein intensives Praktikum", meinte Matthew Dodwell, der australische Studenten-Chef der simulierten Firma. Neben dem Geschäftsmodell "Fahrradreparatur" arbeiten die Studierenden noch an zwei weiteren Projekten.

Im Remagener Tierheim kümmert sich eine Gruppe um das Wohl der Tiere. Sie besorgt Futter, führt Hunde aus, repariert Kletterbäume und Käfige. Im dritten Projekt geht es um Hilfe für Aidskranke. Unter dem Titel "Waffles4Life" werden unter anderem Waffeln gebacken und verkauft.

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