Interimsausstellung in Remagen Remagen wirbt mit geschlossenem Friedensmuseum

REMAGEN · Das Friedensmuseum in den Remagener Brückenpfeilern bleibt aus Brandschutzgründen vorerst geschlossen. Da sei es schon peinlich, dass die Stadt auf ihren Briefköpfen ein neues Logo mit der Abbildung der Brückentürme einsetze, moniert SPD-Fraktionschefin Christine Wießmann.

Von Mai bis September ist das Remagener Freibad in der Regel geöffnet. Allerdings wird es zumindest vorerst leicht reduzierte Öffnungszeiten geben. Dies teilte Bürgermeister Björn Ingendahl in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses mit. Grund ist der Umstand, dass die stellvertretende Schwimmbad-Chefin ihr Arbeitsverhältnis mit der Stadt aufgelöst hat. Das vorhandene Personal kann die dadurch entstehende Lücke nicht auffangen. Nun sucht die Stadt schnellstmöglichen Ersatz.

Nach derzeitigem Stand ist daran gedacht, die Öffnungszeit in den Abendstunden zu verkürzen. „Das ist ärgerlich“, befand die CDU. Christine Wießmann (SPD) ärgerte sich nicht nur über das schlechter gewordene Angebot für die Schwimmbadnutzer, sondern auch darüber, dass sie aus der Presse davon erfahren habe. Ingendahl unterstrich, dass die Öffnungszeiten wieder ausgedehnt werden sollen, sobald die personelle Situation dies zulasse.

Nachgefragt wurde auch nach der plötzlichen Schließung des Friedensmuseums. Wie berichtet, hatte eine von Fachbehörden vorgenommene Begehung das fatale Ergebnis erbracht, dass der Brandschutz in den seit Jahrzehnten unbeanstandet als Museum genutzten Brückenpfeilern nicht gewährleistet ist. Jetzt soll ein Brandschutzkonzept erstellt werden.

Warum es so überraschend die behördliche Begehung gegeben hat, vermochte Bürgermeister Ingendahl nicht zu sagen. Er teilte lediglich mit, die „zuständigen Behörden“ hätten im März nach dem Brandschutz gefragt. Bekanntlich gibt es seit einigen Monaten erhebliches Tauziehen um die Zukunft des Museums. Ingendahl kündigte an, dass derzeit eine Ersatzausstellung in der Rheinhalle vorbereitet werde. Die acht geringfügig Beschäftigten des Museums sollen von der Stadt übernommen werden und die Interimsausstellung betreuen.

Christine Wießmann machte darauf aufmerksam, dass die Stadt gerade erst ein neues Stadt-Logo entworfen habe, das bereits städtische Briefköpfe ziert. Zu sehen sind darauf die Brückenpfeiler mit ihrem Museum. „Das ist ja schon peinlich“, meinte die SPD-Fraktionsvorsitzende angesichts der Schließung der Ausstellungsstätte. Ingendahl entgegnete: „Auch bei fehlender Erlebbarkeit des Museums bleibt ja das Alleinstellungsmerkmal. Nämlich die bekannten Brückenpfeiler.“

Das kleine Museum wird monatlich von etwa 400 Besuchern aufgesucht. Es erinnert an die Brücke von Remagen, die in den letzten Kriegswochen von Amerikanern erobert wurde.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort