Wahl Remagen wählt Sonntag den Bürgermeister

REMAGEN · Björn Ingendahl und Walter Köbbing bewerben sich um das Amt des Verwaltungschefs. Die Stichwahl verspricht spannend zu werden.

 Kandidat: Björn Ingendahl (37).

Kandidat: Björn Ingendahl (37).

Foto: Gausmann

Nach 14-tägiger Pause hat Remagen am Sonntag wieder die Wahl. Die Stichwahl. Von fünf Bürgermeisterkandidaten haben es Walter Köbbing (CDU) und Björn Ingendahl (parteilos/nominiert von den Grünen) ins Finale geschafft. Gegen 18.45 Uhr wird am Sonntagabend feststehen, wer neuer Bürgermeister der vor mehr als 2000 Jahren aus einem römischen Kastell entstandenen 17.500-Einwohner-Stadt Remagen wird.

13.270 Bürger werden wahlberechtigt sein. Die Vorlage des Personalausweises reicht. Die seinerzeit von der Stadt zugestellte Wahlbenachrichtigung muss nicht vorgelegt werden. In der Rheinhalle wird es auch diesmal wieder ab 18 Uhr einen Ergebnisdienst geben.

Björn Ingendahl ist neu im kommunalpolitischen Geschäft. Trotzdem hat er im ersten Wahlgang knapp 37 Prozent der Stimmen geholt. Der 1980 am Niederrhein geborene Ökonom lebt seit vergangenem Sommer in Oedingen. Nominiert wurde er von den Grünen, obwohl er der Partei nicht angehört. Er stellte sich dort aber als Bewerber vor. „Da ich viele Probleme benannt und Ziele für Remagen formuliert habe, die auch für die Grünen wichtige Themen sind, haben sie entschieden, meine Kandidatur für das Amt des Bürgermeisters zu unterstützen“, erklärt Ingendahl den Umstand, von der Öko-Partei nominiert worden zu sein. Es gebe halt große „Schnittmengen“.

Neuer Wind soll im Rathaus wehen

Ingendahl baut auf Wechselstimmung, auf neuen Wind, der durch das Rathaus wehen soll, auf einen Willen zum Umbruch. Ein „Weiter so“ dürfe es nicht geben. „Ich bin davon überzeugt, dass mich die bisherigen Stationen meines Lebens gut auf die Bürgermeisteraufgabe vorbereitet haben", sagt er.

Seit zehn Jahren arbeit er im Bundesumweltministerium in Bonn. „Zuvor habe ich viele Jahre Erfahrungen in der ehrenamtlichen Jugendarbeit sowie im Politikbetrieb des Europäischen Parlaments gesammelt. Als Bürgermeister will ich mich aktiv für gute Lebensbedingungen in allen Ortsteilen unserer Heimat – heute und in der Zukunft – einsetzen“, erklärt er. Die Wahl am 4. März habe deutlich gemacht, „dass Bewegung in Remagen möglich ist“.

CDU-Kandidat setzt auf Bürgernähe

CDU-Kandidat Walter Köbbing setzt indes auf Bewährtes, auf seine Bürgernähe und auf seine Erfahrung. Der 56-jährige Volks- und Betriebswirt ist seit Mitte der 90er Jahre politisch aktiv. Er ist Ortsvorsteher von Remagen, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes und Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion. „Remagen hat sich in den vergangenen Jahren hervorragend entwickelt und wir können stolz darauf sein. Dies wird übrigens von allen Parteien und Kandidaten anerkannt. Ich persönlich habe mich mit Herz und Verstand seit vielen Jahren der kommunalpolitischen Verantwortung gestellt. Ich bin und bleibe ein Politiker zum Anfassen“, sagt er von sich selbst.

„Weiter so!“ stehe für eine erfolgreiche Wirtschaftspolitik mit konsequentem Schuldenabbau, für eine familienfreundliche Politik, für die jungen Mitbürger ebenso wie für Senioren oder Menschen mit Behinderung. „Weiter so!“ stehe auch für die enormen Anstrengungen, die Verwaltung und Politik in den vergangenen Jahren parteiübergreifend gemeinsam unternommen hätten, um die komplexen Themenbereiche, die schon seit vielen Jahren in der Diskussion stünden, zufriedenstellend zu lösen. „Weiter so!“ stehe bei Köbbing zudem für „eine gute Zukunft Remagens, mit geerdeter Politik, die den Bedürfnissen der Menschen entspricht“.

Viele Sozialdemokraten gegen ein Weiter so

34 Prozent erhielt Walter Köbbing im ersten Wahldurchgang. Damit war er zwar in der Stichwahl, blieb aber hinter den eigenen Erwartungen zurück. Wie Ingendahl hat auch der CDU-Bewerber die vergangenen vierzehn Tage genutzt, um weiter für sich zu werben.

Interessant dürfte nun werden, wie sich die Wähler der am 4. März unterlegenen Kandidaten am Sonntag entscheiden werden. Die SPD hat hierzu keine klare Aussage gemacht. Viele Sozialdemokraten sind gegen das „Weiter so!“ und wollen einen Neuanfang, ebenso viele dürften es sein, die das gute Miteinander der vergangenen Jahre mit Walter Köbbings CDU vor Augen haben und auf Kontinuität setzen.

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