Tag der Demokratie in Remagen Remagen setzt Zeichen gegen Rechts

REMAGEN · Ein vielfältiges und gewaltfreies Miteinander soll dem Aufmarsch der Rechtsextremen in Remagen am Samstag, 18. November, entgegengesetzt werden.

 Wie in den Vorjahren wird am Tag der Demokratie ein Friedensgottesdienst an der Kapelle „Schwarze Madonna“ gefeiert.

Wie in den Vorjahren wird am Tag der Demokratie ein Friedensgottesdienst an der Kapelle „Schwarze Madonna“ gefeiert.

Foto: Martin Gausmann

Rechte Wirrköpfe werden am Samstag, 18. November, wieder in Remagen erscheinen, um ihren sogenannten Trauermarsch zum ehemaligen Kriegsgefangenenlager auf den Rheinwiesen durchzuführen. Auch in diesem Jahr setzen ihnen die Remagener einen Tag der Demokratie entgegen. Diesmal wird das Friedensfest an zwei zentralen Orten gefeiert. Neben der Stadt Remagen, die unter dem Motto „Gemeinsam gegen Rechts – für Toleranz“ zum Marktplatz einlädt, beteiligt sich auch der RheinAhrCampus mit einem bunten Programm an dem friedlichen Protest gegen die rechten Störenfriede.

Ausrichter des Tages der Demokratie in der Fachhochschule ist das Referat Politik des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) Remagen, das in Kooperation mit dem Bündnis für Frieden und Demokratie in Remagen ein ebenso buntes wie vielfältiges Programm zusammengestellt hat, das aber auch zum Nachdenken animieren soll. So zieht das Bündnis mit der Info-Meile von der Innenstadt in den Campus. Insgesamt werden 20 Gruppen, Vereine, Schulen und Organisationen mit Ständen und Aktionen im Innenhof der Fachhochschule vertreten sein.

Das Rhein-Gymnasium Sinzig wird „Brownies gegen Braunies“ verkaufen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund wird zu einem Gedenkmarsch einladen. Die Kreisvolkshochschule gibt Einblick in eine Deutschstunde für Migranten. Aber auch die Kreisjugendfeuerwehr, die Frauengruppe Merida Sinzig, der Hospiz-Verein Rhein-Ahr, der Jugendbahnhof Remagen und das HoT Sinzig zeigen Flagge. „Marktplatz und Campus sind keine Konkurrenzveranstaltungen, sondern ergänzen sich bestens“, betont Karin Keelan vom Bündnis für Frieden und Demokratie.

Lauf der Demokratie

„Unsere Idee ist, dahin zu gehen, wo die Rechten sind“, erklärt Leon Bellinghausen vom AStA. Mit der Veranstaltung wolle man ein politisches Zeichen gegen Gewalt und Rassismus setzen, das allerdings parteilos sei. Unter dem Motto „#buntevielfalt“ wird es in der Fachhochschule Live-Musik, die zweite Auflage des Laufes der Demokratie und einen Poetry-Slam-Wettbewerb geben. Zudem werden Landesinnenminister Roger Lewenz (SPD), der Vorsitzende des Verbandes der Deutschen Sinti und Roma in Rheinland-Pfalz, Jacques Delfeld, der Präsident der Hochschule Koblenz, Kristian Bosselmann-Cyran sowie die Professoren Gerd Bosbach und Stephan Bundschuh zu den Besuchern sprechen.

Der Lauf der Demokratie startet um 14 Uhr an der Fachhochschule. Die Runde führt über 2,4 Kilometer zum Friedensmuseum und zurück. Vor dem Start wird es eine Holi-Color-Aktion geben. „Das unterstreicht noch einmal den Aspekt der bunten Vielfalt“, erklärt Carina Post vom AStA. Nach einer gemeinsamen Eröffnungsrunde wird in der Staffel oder Einzeln weitergelaufen. Das Team mit den meisten Runden gewinnt. Wer mitlaufen möchte, kann sich im Internet unter www.laufderdemokratie.wordpress.com anmelden. Außerdem beginnt um 16 Uhr ein Poetry Slam-Wettbewerb. Dabei treten die szenebekannten Leonie Ader, Felix Bartsch, Emil Bosse, Jan Coenen und Nils Frenzel gegeneinander an. Moderiert wird der Slam von Anke Fuchs.

Wenn die Rechten in der Joseph-Rovan-Allee angekommen sind, werden sie mit einer Plakataktion empfangen. Dann werden sie in die Gesichter von NS-Opfern aus der Region schauen. „Wir freuen uns sehr, dass wir an der Fachhochschule junge Leute haben, die sich für Menschenrechte einsetzen. Ich hoffe, dass unser Tag der Demokratie viele Remagener ansprechen wird“, lobt der Vizepräsident der Hochschule Koblenz, Dietrich Holz, das Engagement der Studierenden.

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