Remagen war die Attraktion Pilger und Schnäppchenjäger

REMAGEN · Hochbetrieb in Remagen: Apollinariswallfahrt und Jakobsmarkt lockten am Wochenende Tausende Besucher in die Stadt.

 In dichten Reihen drängten die Besucher auf den Jakobsmarkt.

In dichten Reihen drängten die Besucher auf den Jakobsmarkt.

Foto: Gausmann

An zwei Wochenenden im Jahr verwandelt sich Remagen zum „Hot Spot“ für Pilger und Schnäppchenjäger. Auslöser der Völkerwanderung ist die Apollinariswallfahrt, die traditionell vom Jakobsmarkt begleitet wird. Gestern erlebte die Römerstadt Teil eins des massenwirksamen Doppelereignisses. Während der Apollinarisberg einer einzigen Blechlawine glich, schoben sich bei schweißtreibenden Temperaturen Tausende von Besuchern im Gänsemarsch durch die Innenstadt.

Denn mit gut 250 Ständen und Buden hat der Krammarkt seinem Motto „Op dem Maat jidd et (fas) alles“ wieder alle Ehre gemacht. Zahllose Anbieter säumten die Straßen und Gassen zwischen Marktplatz und Freibad. Die Klassiker wie Edelsteinschmuck aus Idar Oberstein oder Solinger Stahlwerkzeug fehlten ebenso wenig wie das unvermeidliche Handy- und Uhrenzubehör, Geldbörsen aus Leder, Gewürzstände und Textilien aller Art und in jeder Preisklasse. Die Bandbreite des Warenangebots reichte von handgestrickten Dinkelkissen, Segel- und Wachstücher als Meterware über Holzbutter für Möbel aller Art bis hin zu Ägyptischer Erde für die sportliche Bräune ohne Sonne.

Die Händler aus der Region hatten allerlei zu bieten

„Wir kleben alles außer Stoff“, preist ein Verkäufer seinen Sekundenkleber an, der – so versichert er – „schneller klebt als der Schall“. Überhaupt waren auch in diesem Jahr jene Händler das Salz in der Suppe, die ebenso wortreich wie unermüdlich altbekannte, aber auch neue „aus Funk und Fernsehen bekannten“ Putz- und Pflegemittel sowie Haushaltshelfer für alle Lebenslagen an Mann und Frau zu bringen versuchten.

Ob die „kleine kultige Saftpresse“, mit dem sich Zitrusfrüchte entsaften lassen, ohne sie auspressen zu müssen; der „Minischneider“, der Gemüse wie am Schnürchen zerkleinert, oder der „Multi-Quirl“, mit dem sich selbst H-Milch innerhalb weniger Sekunden von Hand cremig schlagen lässt – die kleinen Alleskönner ließen Beobachter staunen. Aber auch die selbstglänzende und imprägnierende Lederpflege, die Hochglanzversiegelung mit Lotuseffekt oder gelenklose Scheibenwischer mit „Anti-Rain-Effekt“ erregten die Aufmerksamkeit von Passanten.

Allerlei zu bieten hatten zudem die Händler aus der Region. Der Sinziger Günter Herrmann hatte etwa pflegeleichte Weinreben für den Hausgebrauch im Sortiment. Von der Weinbergspfirsichkonfitüre über „Riesling-“ bis zum „Cayenne-Senf“ bot die Historische Senfmühle aus Montabaur Dutzende exklusive Sorten der längst nicht mehr nur scharfen Gewürzpaste an.

Die Schausteller Maria und Wolfgang Doussier aus Oberzissen zählen längst zum Inventar des Jakobsmarktes. Bereits zum 17. Mal haben sie auf dem Caracciola-Platz an der Remagener Rheinpromenade ihr Kinderkarussell aufgebaut.

Für Abwechslung bei den kleinen Besucher sorgten zudem das Entenangelspiel und das Ballonwerfen. Der „Rummelplatz“ ist auch an den Tagen bis zum zweiten Jakobsmarkt-Sonntag geöffnet.

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