Fischfang im Rhein Maifischpopulation in Kripp ausgesetzt

KRIPP · An der Ahrmündung und an der Kripper Fähre gab es den ersten offiziellen Besatz in Rheinland-Pfalz. Kinder und Staatssekretär ließen 200.000 Mini-Fischchen zu Wasser.

 200.000 Mini-Maifische wurden in der Nähe der Kripper Fähre sowie an der Ahrmündung ins Wasser gelassen.

200.000 Mini-Maifische wurden in der Nähe der Kripper Fähre sowie an der Ahrmündung ins Wasser gelassen.

Foto: Martin Gausmann

Der Maifisch verdankt seinen Namen dem Wonnemonat Mai, in dem er zum Laichen vom Meer in die Mittel- oder Oberläufe größerer Flüsse sowie deren Nebengewässer hinaufwandert. Einst war diese Fischart Haupteinnahmequelle der Rheinfischer an den Remagener Ufern. Überfischungen, der Ausbau des Rheins als Schifffahrtsstraße und Gewässerverschmutzung sorgten fast für ein Aussterben der Fischart. Nun soll es wieder Maifischpopulationen geben. An der Kripper Ahrmündung soll der Fisch wieder angesiedelt werden.

„Eine möglichst ungehinderte Wanderung der Fische ist dabei Grundvoraussetzung für ein positives Resultat. So stellen Staustufen oder Wehranlagen kaum zu überwindende Hindernisse dar“, erklärte Landrat Jürgen Pföhler in einem schriftlichen Grußwort. Im Beisein von Umweltstaatssekretär Thomas Griese und Remagens Bürgermeister Herbert Georgi wurden schließlich 200.000 Mini-Fischchen in der Nähe der Kripper Fähre ins Wasser gelassen.

Fischaufstieg in der Ahr wieder möglich

Im Kreis Ahrweiler habe man in den vergangenen Jahren dafür gesorgt, dass der ungehinderte Fischaufstieg in der Ahr wieder möglich sei, so Pföhler: „Die Ahr ist von der Mündung an auf einer Strecke von über 60 Kilometer für die Wanderfische wieder passierbar.“

Im vergangenen Jahr wurde beispielsweise die Wehranlage „Schulder Mühle“ durchgängig gestaltet. Auch am Brohlbach wurden zahlreiche Wanderhindernisse beseitigt. An beiden Gewässern wurden mit Unterstützung des Landes insgesamt rund fünf Millionen Euro verbaut, erinnerte der Landrat.

Zuversicht bei der Auswilderung

Er sei zuversichtlich, dass das Auswildern der Maifische in Kripp gelingen werde und vermehrt erwachsene Tiere, die dann im Rhein und seinen Nebenflüssen ablaichen, in den kommenden Jahren zurückkehren würden. Pföhler: „Sollte dies gelingen, wäre dies sicherlich eine biologische Bereicherung im Rhein.“

In Kripp erinnert insbesondere der vom örtlichen Bürgerverein geschaffene „Fintenbrunnen“ an die Fischereizeit des Ortes. Der Fintenfisch fällt unter die Gattung der Maifische und trat seinerzeit in Kripp in so großen Schwärmen seine Reise flussauf an, dass man den Fischzug vom Ufer aus mit bloßen Augen erkennen konnte.

Der erste offizielle Maifischbesatz in Rheinland-Pfalz am Kripper Ufer könnte sich vielleicht zu einer Renaissance der Population entwickeln.

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