Stadtfest in Remagen Laserkanone und Scheibenschießen

REMAGEN · Wintersport am ersten Hochsommertag des Jahres.: Besucher erprobten sich als Biathleten und Lichtspektakelgenießer.

 Heerscharen von Zuschauern auch auf Remagener Seite bestaunten dennoch das Feuerwerk und die 120 Bengalfeuer, die bereits das Ufer zwischen Remagen und Rolandseck rot glühen ließen.

Heerscharen von Zuschauern auch auf Remagener Seite bestaunten dennoch das Feuerwerk und die 120 Bengalfeuer, die bereits das Ufer zwischen Remagen und Rolandseck rot glühen ließen.

Foto: Gausmann

Und Feuerzauber, wenn auch erstmals seit zehn Jahren keine „Auferstehung“ der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Ludendorff-Brücke aus Licht quer über den Rhein. Das hielt die 30. Auflage von „Rhein in Flammen“ für die Besucher in der Römerstadt bereit. „Von unserer Seite aus war alles wie in den Vorjahren geplant“, erklärte Remagens Tourismus-Chef Martin Tillmann.

Als Guido Nallinger vom durchführenden Showtime-Team aber vor einer Woche bei der Stadt Erpel angerufen habe, erfuhr er, dass sich die Besitzverhältnisse beim Brückenturm auf Erpeler Seite verändert hätten. „Und binnen einer Woche war es beim jetzt zuständigen Bundesbahnvermögensamt nicht möglich, einen Ansprechpartner zu finden, der eine Entscheidung treffen konnte“, sagte Tillmann. Statt Laserkanonen sei kurzerhand die turmhohe Zahl „30“ als Lichtbild auf dem Remagener Brückenpfeiler installiert worden, die vor allem für die Passagiere im Schiffskonvoi gut zu sehen war.

Heerscharen von Zuschauern auch auf Remagener Seite bestaunten dennoch das Feuerwerk und die 120 Bengalfeuer, die bereits das Ufer zwischen Remagen und Rolandseck rot glühen ließen. Und sie genossen den Sommerabend mit Platzkonzert der holländischen Formation „De Kikvorschen“ sowie beim Wiedersehen nach vielen Jahren mit der Band „Fun“ auf der Bühne auf der vollen Rheinpromenade.

Manchen Kopf zum Glühen brachte bereits nachmittags die Biathlon-auf-Schalke-Tour, die auf Einladung der Werbegemeinschaft „Remagen mag ich“ zu deren Frühlingsfest als achte von 35 Städten erstmals Remagen auf dem Tourplan hatte. An vier Schießständen auf dem Marktplatz durfte jedermann gratis mit Original Biathlon-Gewehren, die auf gefahrlose Lasertechnik umgerüstet waren, aus einer Distanz von zehn Meter auf Scheiben schießen.

Wer mehr Biathlon-Gefühl wollte, „duellierte“ sich davor mit einem Mitstreiter auf dem Thoraxtrainer: Die Füße parallel und still am Boden, galt es, die in Schienen laufenden „Skistöcke“ mit den Armen ordentlich durchzuziehen und so möglichst als Erster die simulierte 400-Meter-Strecke zu bewältigen. Selbst Tennisspieler wie die Ben Kremser und Lukas Frank, beide 15 Jahre, fest: „Das geht ganz schön in die Arme und beansprucht bislang unbekannte Muskeln.“

Auch der 34-jährige Nils Kjerrumgaard aus Heiligenhaus und der 39-jährige Jochen Siegert aus Eitorf mussten als erfahrene Langläufer nach dem Thoraxtrainer erst mal zum ruhigen Atem zurückfinden, um ihre fünf Schüsse zu schaffen. Etappensieger in Remagen wurde Jonas van Schelve mit 2:18 Minuten beim „Laufen“ und fünf Schieß-Treffern. Der 22-jährige Student in Remagen darf als VIP zur original Biathlon-auf-Schalke-Tour und sich zudem mit den 34 anderen Etappensiegern um eine Reise messen.

Am Sonntag wurde es bei den Biathlon-Rheinland-Meisterschaften mit 50 Startern auf Nordic Cross Skates noch sportlicher. Bereits am Samstag war immer wieder das anfeuernde „Hopp hopp“ einiger Zuschauer in der Innenstadt zu vernehmen. Insbesondere viele Kinder testeten speziell ihre Balance auf Pedalos, Federbrettern und mehr an den vielen Spielstationen in der Fußgängerzone. Oder sie rutschen auf „Schlitten“ eine rund zwölf Meter lange Rollbahn herunter, während ihre Eltern bummelten oder sich für Biathlon begeisterten.

Dennoch hätten sich für Samstag sowohl Biathlon-Moderator und -Koordinator Martin Bremer als auch die Werbegemeinschafts-Vorsitzende Petra Pellenz etwas mehr Resonanz gewünscht. „Das Wetter ist vielleicht fast schon zu schön“, vermutete Pellenz: „Die Leute wollen in den Garten zum Pflanzen und Rasenmähen und kommen erst abends zum Feuerwerk her“, bedauerte sie.

Trotzdem seien die Kollegen mit dem Samstag zufrieden, freuten sich vor allem aber auf einen gut frequentierten verkaufsoffenen Sonntag.

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