Oldtimer-Schau Kultige Boliden auf der Remagener Rheinpromenade

REMAGEN · Das achte Caracciola-Gedächtnistreffen in Remagen profitiert vom sonnigen Wetter. 150 Teilnehmer bringen Schätze aus allen Jahrzehnten der Automobilgeschichte mit an den Rhein.

 Hingucker sind die Oldtimer beim Caracciola-Gedächtnistreffen in Remagen. GAUSMANN

Hingucker sind die Oldtimer beim Caracciola-Gedächtnistreffen in Remagen. GAUSMANN

Foto: Martin Gausmann

Auch wenn man eigentlich nicht im Kernbereich der Remagener Rheinpromenade parken darf, so erwirkten die Mitglieder des Rudolf-Caracciola-Clubs um Rolf-Dieter Meißner doch am Wochenende eine Ausnahme. Es war wieder Zeit für das alljährliche Caracciola-Oldtimer-Gedächtnistreffen, dieses Mal in der achten Ausgabe. Autos mit H-Kennzeichen durften gerne abgestellt werden, ihre Halter mussten sich dann aber auch den neugierigen Blicken und Fragen der zahlreichen Besucher stellen. Dies taten die knapp 150 Teilnehmer gerne, die von nah und fern Autos aus allen Jahrzehnten der Automobilgeschichte mit an den Rhein gebracht hatten, darunter sogar ein Modell in direkter Verbindung zu dem 1901 in Remagen geborenen Caracciola.

Paul Michels aus Sinzig steckte die Köpfe mit einigen Besuchern zusammen. Gemeinsam schauten sie auf den Sechs-Zylinder-Motor eines 1988er Mercedes-Benz 300 CE, der ein Nummernschild passend zu seiner Typ-Bezeichnung trug. Mit seinen 31 Jahren war der Benz noch einer der jüngsten Wagen in der Ausstellung, setzte aber trotz seines biederen Äußeren ein Zeichen für Fahrkomfort. Direkt gegenüber lud ein knallroter Alfa Romeo Bertone ein, deutsche mit italienischer Ingenieurskunst zu vergleichen und machte das unterschiedliche Lebensgefühl mit Händen greifbar. Wieder anders präsentierte sich ein Buick. Gedecktes Rot und viel Chrom machten diesen Straßenkreuzer von 1973 zu einem echten Hingucker.

Hingucker VW-Bulli von 1979

Ein zwei Jahre älterer Opel Admiral zeigte mit Automatikgetriebe und manuellem Schiebedach, dass sich die Deutschen hinter den Amerikanern nicht verstecken mussten. Und nirgends schmeckte der Nachmittagskaffee so gut, wie im eigenen hellgrün-weißen VW Bulli von 1979. „Das Wetter ist richtig gut und der Wind bringt auch ein bisschen Abkühlung“, freute sich Martin Tillmann, der die Veranstaltung moderierte. „Bessere Bedingungen hätten wir uns nicht wünschen können“, pflichtete ihm Meißner bei.

So fanden sich auch zahlreiche Cabrios unter den Exponaten. Von Kalifornien nach Köln und von dort nach Remagen hatte es ein roter Triumph TR3A geschafft, der in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag feiern darf. „Der hat zwar nur 80 PS, aber den fand ich damals richtig cool“, sagte ein Vater zu seinem Sohn, als er vor dem orangenen 1973er VW Porsche stand. Mit seinen großen Lampen und den sichtbaren Röhren an der Seite des Motorblocks war ein Wagen das unangefochtene Highlight für alle Oldtimer- und Rennsportfans: Der weiße Mercedes-Benz Typ SSK des Bad Neuenahrers Michael Schuch erinnerte an die 1920er-Jahre. Am Steuer eines solchen Geschosses hat damals schon Caracciola gesessen. Entfuhr Autofans beim Anblick des Wagens ein „Wow“, so klappten die Kinnladen herunter, wenn ihnen verraten wurde, dass es sich dabei um einen originalen Nachbau aus dem Jahr 1978 handelt. Und mit nur etwas mehr als einer Tonne Gewicht wirkt der „Supersport Kurz“ erheblich wuchtiger, als er in Wirklichkeit ist.

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