Bürgermeisterwahl Köbbing und Ingendahl in der Stichwahl in Remagen

REMAGEN · Walter Köbbing und Björn Ingendahl müssen in die Stichwahl. Alle anderen Bürgermeister-Kandidaten waren chancenlos. Am 18. März wird nun wieder gewählt.

Die Bürgermeisterwahl in Remagen erbrachte einen klaren Sieger, aber keinen endgültigen Gewinner: Björn Ingendahl (parteilos) entschied die Wahl mit 36,9 Prozent der abgegebenen Stimmen zwar für sich, wird jedoch in der nun erforderlich gewordenen Stichwahl auf den für viele als Favoriten gehandelten CDU-Kandidaten Walter Köbbing stoßen, der auf 34 Prozent kam. Die SPD-Kandidatin Sabine Junge blieb hinter ihren eigenen Erwartungen zurück: Sie kam nach Auszählung aller zehn Wahllokale auf 14,6 Prozent. Chancenlos blieben Peter Wyborny (WGR) mit 5,8 Prozent und Gereon Wickord (parteilos), der 8,7 Prozent für sich verbuchen konnte. Schwach die Wahlbeteiligung: Von 13 289 wahlberechtigten Remagenern gingen nur 5791 zur Wahl – das sind 43,6 Prozent.

Bereits nach Bekanntgabe der ersten Auszählungen in Kripp und Oedingen zeichnete sich schnell ab, dass es zwischen Walter Köbbing und Ingendahl zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen kommen würde. In Rolandswerth hatte der CDU-Kandidat besonders punkten können (45,5 Prozent), der von den Grünen nominierte Ingendahl in seinem Heimatort Oedingen (45,32 Prozent). Überraschend schlecht schnitt Köbbing ausgerechnet in der Kernstadt ab, obwohl er dort Ortsvorsteher ist. Zwar ließ er dort seinen Kontrahenten Ingendahl (36,2 Prozent) hinter sich, hatte sich jedoch vermutlich ein besseres Ergebnis als die in der Innenstadt erreichten 37,1 Prozent erhofft.

Sabine Junge wurde in ihrem Heimatort Oberwinter von knapp 26 Prozent der Wähler gewählt – ihr bestes Ergebnis. Ihr schlechtestes in Kripp und Oedingen (jeweils rund zehn Prozent). Peter Wyborny hatte in Rolandswerth sein einziges zweistelliges Resultat, Gereon Wickord in Remagen Kernstadt sowie in Unkelbach. In Oedingen konnte Wickord kaum punkten: Dort kam er auf magere 3,8 Prozent.

SPD bislang ohne Wahlempfehlung

„Es ist ein klares Wahlergebnis. Es wird nun interessant, zu sehen, wie es weitergeht“, meinte der noch bis August amtierende Bürgermeister Herbert Georgi (CDU) im Foyer der Remagener Rheinhalle. Vor allem dürfte nun interessant werden, wie sich die Wähler der unterlegenen Kandidaten in der Stichwahl zwischen Köbbing und Ingendahl entscheiden werden. So bleibt zunächst abzuwarten, ob die SPD eine Wahlempfehlung aussprechen wird. Gleiches gilt für die WGR-Anhänger.

Während Björn Ingendahl nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses in der Innenstadt mit Freunden und Wahlhelfern feierte, sah Köbbing dazu keine Veranlassung: „Ich bin nicht wirklich überrascht. Ingendahl hat den Vorteil der Jugend gut genutzt“, bescheinigte er dem 37-jährigen kommunalpolitischen Newcomer. Köbbing wolle in den nächsten 14 Tagen „nun noch mal richtig Gas geben.“

Schützenhilfe bekam er noch am Abend von CDU-Landeschefin Julia Klöckner: „Ich drücke ihm für die Stichwahl am 18. März feste die Daumen.“ Köbbing habe „gute Ideen und kluge Konzepte“ für die Stadt vorgelegt. Das sei eine gute Ausgangslage für die Stichwahl. Ingendahl sagte: „Ich danke für das Vertrauen der Wähler. Die Wahl hat gezeigt, dass Remagen bereit für einen Wechsel ist.“ Er habe mit einer Stichwahl und dem Zweikampf mit Köbbing gerechnet, so der Oedinger.

Enttäuscht zeigte sich Sabine Junge. „Ich hatte schon gehofft, zumindest auf 20 Prozent zu kommen“, sagte die Sozialdemokratin. Zur Kommunalwahl will sie nun als Kandidatin für den Stadtrat antreten. Das gute Abschneiden von Ingendahl bezeichnete Junge als „überraschend“. Gereon Wickord sagte nach der Auszählung: „Ich habe es versucht. Es hat nicht geklappt. Die Bürger wollen den Wechsel.“ Und Peter Wyborny meinte: „Ich bin erschrocken, wie wenig Fachkompetenz noch zählt. Da setzt sich einer durch, der noch nie eine Haushaltssitzung mitgemacht hat. Wenn der Wähler das so will, ist das zu respektieren.“

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