Automobil-Geschichte live Hingucker auf der Rheinpromenade in Remagen

REMAGEN · 90 Jahre nachdem Rudolf Caracciola in einem der „Weißen Elefanten“ von Mercedes das Eröffnungsrennen des Nürburgrings gewonnen hat, erinnerte der Remagener Caracciola-Club in Zusammenarbeit mit dem Ahr-Automobilclub-Bad Neuenahr mit einem Oldtimertreffen an den wohl größten Sohn der Stadt Remagen.

 Mit einem Oldtimer-Treffen erinnerte der Caracciola-Club an den größten Sohn von Remagen.

Mit einem Oldtimer-Treffen erinnerte der Caracciola-Club an den größten Sohn von Remagen.

Foto: Martin Gausmann

Auf der Rheinpromenade, wo Caracciola in dem Mercedes seines Großvaters einst seine ersten Fahrversuche unternahm, präsentierten sich am Samstag liebevoll restaurierte und chromblitzende Automobile der Öffentlichkeit.

Oldimerclubs aus Bonn und dem Vorgebirge hatten einige Schätzchen nach Remagen gebracht. Und auf Initiative des Remagener Ford-Capri-Enthusiasten Werner Dewes hatten einige blendend herausgeputzte „Bauernporsche“ den Weg auf die Rheinpromenade gefunden.

Eine Augenweide war etwa der bis auf die letzte Schraube auseinandergenommene und wieder in Form gebrachte 1961er Ford 12 G 13AL des 77-jährigen Werner Hochkeppel. Fünf Jahre hat der Frechener an dem Fahrzeug gearbeitet, bis es in einem besseren Zustand war als bei seiner Auslieferung vor 66 Jahren.

Mit seinem kurzen Dachaufbau, der geringen Höhe und den ausladenden Heckflossen wirkt das Borgward Isabella Coupé aus dem Jahr 1959 wie ein amerikanischer Schlitten der Siebziger Jahre, ist aber tatsächlich „nur“ 4,40 Meter lang. Der Besitzer hat sich von seinem weinroten Schätzchen nie trennen können, und so fährt er ihn seit nunmehr 58 Jahren. Als „Autoverrückter“ bezeichnet sich Herbert Engel aus Namedy. Der Classic-Driver-Händler nennt einen Fuhrpark aus rund 40 Sportwagen und Sammlerfahrzeugen sein Eigen. Er selbst fährt eine Design-Ikone von Delahaye. Der Delage mit seinen aerodynamischen Kotflügeln gilt als Kunstwerk auf Rädern.

Geschwindigkeitsrekord im Mittelpunkt

Von den Replica des mit einem 3,8-Liter-V8-Motor von Mercedes ausgestatteten Hinguckers sind in Europa nur zwei Exemplare unterwegs. Fast so selten ist der Ferrari 308 GTSi von 1983. Der Grund ist die Farbe „Dino Rosso“, die nur für den amerikanischen Markt gefertigt wurde und von denen in Deutschland nur 60 Stück zugelassen sind. „Ich habe in ganz Europa nach so einem Fahrzeug gesucht. In den USA habe ich es zufällig entdeckt und nicht lange gefackelt“, erzählt Wolfgang Minnich aus Bonn. Gar nur 29 Fahrzeuge gibt es von dem Rover P6 3500 V8. Damit zählte das Fahrzeug in Mexiko-Braun ebenfalls zu den Blickfängen des Tages.

“Wir sind sehr zufrieden, haben im Hinblick auf die Teilnehmerzahl aber sicher noch ein wenig Luft nach oben“, resümierte Rudolf Lohmer vom Caracciola-Club. Derzeit denke man darüber nach, den 80. Jahrestages des Geschwindigkeitsrekordes von Caracciola in den Mittelpunkt des Gedenktreffens zu stellen. So erreichte die aus Remagen stammende Rennsport-Ikone am 28. Januar 1938 in einem Mercedes-Benz eine Höchstgeschwindigkeit von 432,7 Stundenkilometern. Eine Marke, die bis heute unerreicht geblieben ist.

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