Wachwechsel bei Feuerwehr Großer Zapfenstreich für Wehrleiter in Remagen

REMAGEN · Mit einem ganz besonderen Spektakel verabschiedeten die Remagener Wehrleute ihren bisherigen Chef Michael Zimmermann. Er wird im Sommer Kreisfeuerwehrinspekteur, Ingo Wolf sein Nachfolger in Remagen.

 Gelungene Überraschung: Stadtsoldaten, Spielmannszug und Ehrenformationen gestalten den Zapfenstreich auf der Rheinwiese.

Gelungene Überraschung: Stadtsoldaten, Spielmannszug und Ehrenformationen gestalten den Zapfenstreich auf der Rheinwiese.

Foto: Martin Gausmann

Zwei Tage voller Überraschungen und Ehrungen erlebte der scheidende Wehrleiter der Stadt Remagen und designierte Kreisfeuerwehrinspekteur, Michael Zimmermann. Bereits am Freitagabend verabschiedeten ihn die sechs Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Remagen mit einem Großen Zapfenstreich auf der Rheinwiese Rolandswerth. Und für hervorragende Verdienste um das Feuerwehrwesen wurde der 49-Jährige beim Kameradschaftsabend der Remagener Wehr am Samstag mit dem Goldenen Feuerwehr-Ehrenzeichen am Bande ausgezeichnet – eine der höchsten Auszeichnungen, die die Feuerwehr zu vergeben hat.

Beim Kameradschaftsabend auf der Insel Nonnenwerth entpflichtete Bürgermeister Herbert Georgi Zimmermann vom Amt des Wehrleiters. Denn am 1. Juni tritt der Rolandswerther die Nachfolge von Kreisfeuerwehrinspektor Udo Schumacher an.

Bereits am Vorabend hatten die Einheiten der Remagener Feuerwehr ihren scheidenden Chef mit einem Großen Zapfenstreich verabschiedet. Dieses seltene Schauspiel war eine gelungene Überraschung. „Erst um 18.29 Uhr hat mich mein Bruder Robert eingeweiht. Bis dahin war ich der festen Überzeugung, dass wir zum Essen nach Koblenz fahren würden“, gab der sichtlich gerührte Zimmermann zu.

Ehrentribühne

Gemeinsam mit dem Ehrenwehrleiter der Stadt Remagen, Eduard Krahe, und Bürgermeister Georgi, verfolgte Zimmermann den Zapfenstreich von der eigens errichteten kleinen Ehrentribüne aus. Einen Sonderplatz erhielten auch der Vater von Zimmermann, die Schwiegereltern, seine Frau, Pfarrer Frank Klupsch und Generalmajor a.D. Rainer Jung. Auch zahlreiche Besucher waren gekommen, um Zeugen dieses besonderen Moments zu werden.

Mit Einbruch der Dämmerung hatten sich Mitglieder der Jugendfeuerwehr mit brennenden Fackeln entlang der Wiese postiert. Angeführt vom klingenden Spiel des Musikzugs der Stadtsoldaten und des Spielmannszugs „Rheinklänge“ zog die 120-Mann-starke Ehrenformation vom Gerätehaus zur Rheinwiese. Mit zackigen Kommandos führte der ehemalige Bundeswehrsoldat Werner Bäcker die Truppe durch die einem festen Ablauf folgende Zeremonie, im Zuge dessen der Yorck'sche Marsch ebenso gespielt wurde wie das traditionelle Locken und der preußische Zapfenstreichmarsch. Den Höhepunkt bildete schließlich die Nationalhymne. Über ein Megafon bedankte sich der scheidende Wehrleiter bei allen Beteiligten: „Damit habt Ihr mir als altem Kommisskopp eine große Freude gemacht.“

Auch beim Kameradschaftsabend in der Aula des Inselgymnasiums am Samstag stand Zimmermann im Mittelpunkt. Unter stehenden Ovationen der Kameraden und Ehrengäste verlieh ihm Landrat Jürgen Pföhler das Goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen am Bande. Der Landrat erinnerte daran, dass Zimmermann seit 1984 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr ist. Seit mehr als 22 Jahren schule er als Kreisausbilder den Nachwuchs. Seit 2005 führ er als Wehrleiter die Feuerwehr der Römerstadt an. Und auf Kreisebene sei er seit 2010 als stellvertretender Kreisfeuerwehrinspekteur und Leiter der Technischen Einsatzleitung tätig. Bei der Entpflichtung verabschiedete sich auch Bürgermeister Georgi auf ganz persönliche Weise: „Die Stadt, ihre Bürger und ich als Bürgermeister konnten immer auf Sie bauen.“

Viel Lob und Dank

In seiner letzten Ansprache als Wehrleiter blickte Zimmermann „nicht ohne Stolz“ auf die vergangenen 13 Jahre zurück: „In dieser Zeit wurden 19 Fahrzeuge und Boote angeschafft. Mit den drei Fahrzeugen, die dieses Jahr im Haushaltsplan vorgesehen sind, wurde nahezu der gesamte Fuhrpark runderneuert.“ Er dankte dem Bürgermeister („Es war leicht, unter Dir Wehrleiter zu sein“), dem Stadtrat, den Mitarbeitern der Verwaltung, seinem Nachfolger Ingo Wolf und vielen anderen für die partnerschaftliche, freundschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Er dankte auch seinen „Ziehvätern“ Dieter Dittmar und seinem Vorgänger Krahe, die ihm das Rüstzeug für Führung und Leitung einer Gesamtwehr mit auf den Weg gegeben hätten. Sein besonderer Dank aber galt seiner Frau Marion und den beiden Kindern Adrian und Carolin, „die mein Amt als Wehrleiter miterleben und manchmal auch miterleiden müssen“.

Danach verpflichtete Bürgermeister Georgi Ingo Wolf zum neuen Stadtwehrleiter und Michael Tillmann zu dessen Stellvertreter. Dann baten Zimmermann und der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Rolf Genn, Georgi nach vorne. Weil er sich in den 16 Jahren als Bürgermeister in besonderem Maße um den Brandschutz in der Römerstadt verdient gemacht habe, verliehen sie dem scheidenden Stadtchef die Goldene Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort