Diskussionen um Zugverkehr Grüne in Remagen verärgert über Beus Aussagen zum RE 5

REMAGEN · Der Remagener Grünen-Fraktionschef Frank Bliss spricht von unhaltbaren Aussagen von Rolf Beu zur Anbindung des Oberwinterer Bahnhofs. Bliss zeigt sich erstaunt, dass Beu sich in die Remagener Probleme einmische.

Die Grünen in Remagen hadern gewaltig mit einem Grünen. Was der ehemalige grüne NRW-Landtagsabgeordnete Rolf Beu in Sachen Regionalexpress 5 und Haltepunkt Oberwinter gesagt hatte, passt den Grünen-Vertetern in der Römerstadt kein bisschen.

Vor zwei Jahren hatte die Remagener Öko-Partei zwischen Rolandswerth und dem Remagener Süden an rund 500 Haushalte Flugblätter verteilt, um die vom Bahnlärm betroffenen Bürger darüber zu informieren, dass sie eine eigene Stellungnahme zum Lärmaktionsplan des Eisenbahnbundesamtes abgeben können.

„Bereits Jahre zuvor haben wir uns auch mit Unterstützung unserer Bundestags- und Landtagsfraktion gegen den Schrott gewehrt, der nachts auf der Schiene durch Remagen rollt und die Menschen in den Betten stehen lässt. Da waren andere in Sachen Bahnlärm noch gar nicht aufgewacht“, so Grünen-Fraktionsvorsitzender Frank Bliss. Daher sei man bei den Grünen in Remagen „mehr als erstaunt“, dass sich der Bonner Verkehrspolitiker Rolf Beu in die Remagener Probleme mit der Deutschen Bahn AG einmische. „Vor allem, mit welchen absolut unhaltbaren Aussagen er sich zu Bahnlärm und zur Anbindung von Oberwinter an den Regionalverkehr zu Wort meldet“, schimpfte Bliss.

Aus Sicht der Remagener Grünen bestehe weder eine Notwendigkeit, den Bahngüterverkehr zwischen den Nordseehäfen und Italien zulasten des Öffentlichen Personennahverkehrs und der Anwohner verstärkt durch das dicht besiedelte Rheintal zu schicken, noch gebe es eine nachvollziehbare Notwendigkeit, Oberwinter vom Regionalverkehr der Bahn auszuschließen. „Hätte die Bahn in ihrem Privatisierungswahn nicht überall den Schienenbestand verrotten lassen und massenhaft Überholgleise abgebaut, so in Oberwinter selbst, hätte der RE 5 problemlos seinen Stopp in Oberwinter behalten können. Dies sogar trotz des engen Zeitplanes wegen der beiden Phantombahnhöfe in Koblenz-Stadtmitte und Bonn-UN-Campus“, glaubt Bliss. Ein Kernproblem der Diskussion um die Bahnlinie im Rheintal ist nach Ansicht der Grünen die Schieflage in der Berliner Verkehrspolitik.

„Während für weniger als 10 000 Autos am Tag Hunderte Millionen für den sogenannten Lückenschluss der A 1 ausgegeben werden sollen, kommen die Planungen für eine Bahnlinie außerhalb des Rheintales seit 30 Jahren nicht voran“, so Bliss. Die Koalitionsverhandlungen zur GroKo ließen diesbezüglich keine positive Wende erwarten.

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