50 Jahre Remagener Feuerwehr Geburtstagsständchen für ein Auto

REMAGEN · „Zu helfen, wo der Hilfe Not, in unserem Bund ein strenges Gebot“, lautet ein Leitspruch der Feuerwehr, die sich in Remagen im Jahre 1879 gründete. Mit 137 Jahren ist damit die Remagener Wehr die älteste im gesamten Landkreis Ahrweiler.

 Die Übergabe des restaurierten Fahrzeuges.

Die Übergabe des restaurierten Fahrzeuges.

Foto: Martin Gausmann

Ein gutes Stück im bisherigen Feuerwehrleben der Römerstadt hat ein VW-Tragkraftspritzenfahrzeug die Arbeit und die Einsätze der Wehr begleitet. Auf den Tag genau vor fünfzig Jahren wurde der Transporter aus dem Hause Volkswagen beschafft. Noch immer ist das Fahrzeug einsatzbereit und Tüv-geprüft. Nun bekam das rote Auto auf dem Marktplatz quasi ein Geburtstagsständchen gesungen.

Ohne Blaulicht und ohne Martinshorn kam der Wagen auf den Platz am Rathaus gerollt. Es entstieg der frühere Remagener Bürgermeister Hans-Peter Kürten, der von 1965 bis 1994 an der Spitze der Stadt stand und maßgeblich für die Beschaffung des „TSF-T“, wie der „Bully“ in der Fachsprache heißt, verantwortlich war. Heute, 50 Jahre später, präsentieren sich sowohl Kürten als auch das Tragkraftspritzenfahrzeug nach wie vor in bestem Zustand.

120 Stundenkilometer zeigt der Tacho des VW-Transporters an – die angebliche Höchstgeschwindigkeit, die sich dem 44-PS-“starken“ Motor entlocken lässt. Apropos Motor: der hat in einem halben Jahrhundert erst 20.700 Kilometer gelaufen. Das Kennzeichen „AW-374“ ist übrigens seit 1966 unverändert.

Im Wageninneren finden nicht nur einige Feuerwehrleute Platz, auch ist der Wagen mit einer Pumpe und mit Schläuchen versehen. Früher gab es noch einen Pulver-Löschanhänger mit 250 Kilo Löschpulver dazu – er wurde an die Anhängerkupplung des TSF-T angekuppelt.

Der VW – heute eher ein feuerrotes Spielmobil – komplettierte vor 50 Jahren die mobile Ausstattung der Remagener Wehr, die seinerzeit noch über ein Tanklöschfahrzeug „Magirus“ (Baujahr 1962) mit einem Hilfsanhänger und einer Anhängerleiter mit 18 Metern Steighöhe verfügte.

Das Löschfahrzeug hatte übrigens einen Wehrmachts-Mercedes (Baujahr 1942) abgelöst. Grund: der TÜV stellte Mangel über Mangel fest und verweigerte einen weiteren Betrieb.

Kürten, als damaliger Bürgermeister auch Chef der Feuerwehr, schmunzelte, als er das vierrädrige Geburtstagskind auf dem Marktplatz in vollem Glanz stehen sah: „Da werden schöne Erinnerungen wach.“

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