Klimawandel Experte in Remagen: „Es wird mehr Hochwasser geben“

REMAGEN · Hochwasser kommt und geht. Und wird dann meist schnell wieder aus den Köpfen verdrängt. Vielleicht war auch deshalb die Hochwasser-Infoveranstaltung in der Remagener Rheinhalle mit gerade einmal knapp zwei Dutzend Bürgern spärlich besucht.

 Hochwasser auf der Rheinpromenade in Remagen.

Hochwasser auf der Rheinpromenade in Remagen.

Foto: Martin Gausmann

Referent auf Einladung der Stadt war Ralf Schernikau aus dem Mainzer Umweltministerium, der gleich klar machte: Von einem Rheinhochwasser sind im Stadtgebiet von Remagen zwischen Kripp und Rolandseck im Ernstfall 3000 Menschen betroffen. Und: „Es wird künftig mehr Hochwasserereignisse geben. Schuld ist der Klimawandel“, sagte Schernikau.

Daher gelte es, auf staatlicher, kommunaler und auch auf privater Ebene Vorsorge zu treffen. Wobei auch das Fluten aller bisherigen Polder von Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Frankreich ein Hochwasser lediglich um 25 bis 35 Zentimeter absenken könne. Höhenunterschiede, die sich auf mobile Schutzwände positiv auswirken könnten. Doch der Experte schränkte ein: „Die Kölner haben zehn Kilometer Schutzwände, sie haben es noch nie geschafft, alle rechtzeitig aufzubauen.“

Für Schernikau leben die Menschen, die solche Naturereignisse verdrängen, „im Tal der Ahnungslosen“. Wichtig ist für den Ministerialrat, dass im Rahmen eines Hochwasserschutzkonzeptes Pläne vorliegen, wer was und wann bei drohendem Hochwasser zu tun hat oder tun kann. Da greife das Wasserwirtschaftsgesetz, das deutlich mache, dass jeder Einzelne Vorsorge zu treffen habe und dass der Hochwasserschutz eine Gemeinschaftsaufgabe alle Betroffenen sei. Dabei kann Vorsorge ziemlich einfach sein. So ist laut Gisbert Bachem vom Bauamt in Remagen Pflicht, dass alle Häuser im Hochwassergebiet Rückstauklappen an ihren Abflüssen haben. Öltanks müssten gesichert und Eingänge geschützt werden.

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