"Leadership-Seminar" in Remagen Dozenten sind gleichzeitig Zuhörer

REMAGEN · Am RheinAhrCampus der Hochschule Koblenz wurde erarbeitet, warum Trump und Brexit trotz anderslautender Prognosen gewählt wurden. manche Teilnehmer nahmen einen weiten Weg in Kauf.

Der RheinAhrCampus der Hochschule Koblenz in Remagen veranstaltete ein Seminar „Managing Cultural Diversity“. Insgesamt 48 Teilnehmer aus 23 Nationen nahmen den in manchen Fällen durchaus weiten Weg in Kauf, um am diesjährigen Seminar, welches unter dem Motto „Leadership on the Move“ stand, teilzunehmen.

Die Teilnehmer bestanden aus Studierenden, Flüchtlingen und Lehrenden, die in einem interkulturellen Programm durch die Länder der Gastdozenten geführt wurden: über Australien, Indien und England nach Kanada, Spanien, Litauen und Aserbaidschan. Dabei wurden aus den Vortragenden, sobald diese das Rednerpult verließen, ebenfalls Zuhörer.

Diese changierende Interaktivität machte einen Teil des Reizes des Lehrkonzeptes aus. Das andere Merkmal des Seminars war, dass die erlernten theoretischen Grundlagen immer gleich durch Beispiele, Gruppendiskussionen und Simulationen veranschaulicht wurden. So versuchte man nachzuvollziehen, wieso sich die Spanier mit der Parlamentswahl schwertun, was es bedeutet, eine internationale Führungsposition innezuhaben und man versuchte nachzuvollziehen, warum Trump und Brexit allen Prognosen zum Trotz doch gewählt wurden.

Gemeinsamkeiten waren Gesprächsthema Nummer eins

Gerade durch diese geordnete Interaktion verschwommen die Unterschiede der einzelnen Nationen zunehmend und die Gemeinsamkeiten waren nicht nur beim geschlossenen Ausflug zum Bonner Weihnachtsmarkt am Freitagabend, sondern auch beim internationalen Abendessen in Remagen, Gesprächsthema Nummer eins.

Aus Sicht der Hochschule steht die praktische Übertragbarkeit der neuen Erfahrungen auf das spätere berufliche Umfeld ganz oben auf der Liste der Lernziele: „Das Seminar, in dem alle ganz eng und unter Zeitdruck mit ihren internationalen Partnern zusammenarbeiten, kommt der Realität in einer multinationalen Firma sehr nah“, betonte Laurent Borgmann, Leiter des Seminars und des Bereichs Sprachen/Internationales am RheinAhrCampus der Hochschule Koblenz.

Da sich bereits während des Seminars viele Studierende und Dozenten positiv über die Möglichkeiten des neuen Formats äußerten, wird deutlich, dass die Strategie des realitätsnahen Lernens Anhänger gefunden hat. (ga)

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