Sicherheit im Kreis Ahrweiler Die wenigsten Einbrüche seit zehn Jahren

REMAGEN · Ralf Schomisch von der Polizeiinspektion Remagen hat am Montag die Kriminalstatistik für 2018 vorgelegt. 61,5 Prozent der Straftaten konnten die Beamten aufklären.

 Routine nach Einbrüchen: Eine Mitarbeiterin der Spurensicherung sucht nach Fingerabdrücken. FOTO: GAUSMANN

Routine nach Einbrüchen: Eine Mitarbeiterin der Spurensicherung sucht nach Fingerabdrücken. FOTO: GAUSMANN

Foto: Martin Gausmann

Die Polizeiinspektion Remagen leistet ihren Dienst in den Städten Remagen, Sinzig, der verbandsgemeine Bad Breisig sowie in großen Teilen der Verbandsgemeinde Brohltal. In dem 220 Quadratkilometer großen Gebiet leben etwa 60.000 Menschen. Aufgenommen und bearbeitet haben die Polizisten der Remagener Wache 3586 Straftaten in 2018. Verkehrsdelikte zählen nicht dazu. 2017 beschäftigte sich die PI noch mit 3860 Straftaten. Das ist ein Rückgang um sieben Prozent.

Zur Arbeit seiner Inspektion berichtet deren Leiter Ralf Schomisch: „Genau wie in 2017 konnten wir 61,5 Prozent der Straftaten aufklären. 1847 Tatverdächtige wurden ermittelt. Der Anteil nicht-deutscher Täter liegt in etwa konstant bei 23,6 Prozent. Mit 75 Prozent sind überwiegend Männer unter den Tätern.“ Zwei Drittel der Straftaten konnten die Remagener Beamten nicht nur aufnehmen, sondern auch direkt vor Ort abschließen. Die übrigen Delikte werden von den übergeordneten Dienststellen in Mayen und Koblenz und in speziellen Fällen von der Bundespolizei weiter behandelt.

Welcher Art waren die Straftaten in 2018? „Erfreulich ist der starke Rückgang bei Wohnungseinbrüchen. 2017 erfassten wir noch 142. Im letzten Jahr dann nur noch 89. Das ist der niedrigste Wert seit zehn Jahren. Die Aufmerksamkeit der Bürger ist gestiegen und die Nachbarschaften scheinen zu funktionieren“, erläutert Schomisch. Seit 2016 um 30 Prozent gefallen ist ebenfalls die Zahl der Fälle von Häuslicher Gewalt. 126 Mal wurden solche Delikte in 2018 erfasst. Bei 85 dieser Delikte kam es zu einer Körperverletzung.

„Bei Straftaten im öffentlichen Raum geht es in erster Linie um Körperverletzungen und Rohheitsdelikte. Dies sind unter anderem Nötigung, Bedrohung oder Straßenraub“, so Schomisch zur Statistik.

Rund 400 Körperverletzungen erfasst die Polizei Remagen seit einigen Jahren. Vergangenes Jahr waren es 408, darunter 93 gefährliche. Aufgeklärt wurden 90 Prozent dieser Fälle. Schomisch weiter: „Bei den Rohheitsdelikten zählten wir 616 Taten. 27 weniger als 2017. 364 Mal ging es dabei um Sachbeschädigung. Gestiegen ist leider die Untergruppe des Vandalismus an Fahrzeugen in der Region von 111 Fällen in 2016 auf 173 in 2018.“ Auf den ersten Blick positiv ist auch die Bilanz bei Betrügereien. 595 (2017: 869) Betrugsfälle waren Thema bei der Polizeiinspektion Remagen.

„Betrogen wird immer noch viel, aber unsere Statistik erfasst viele Fälle nicht. Das sind die vielen Delikte des Telefon- und Internetbetruges. Beispielhaft hier etwa die Anrufe falscher Polizisten oder der Enkeltrick. Diese Straftaten sind nicht regional zuzuordnen und werden daher beim Bundeskriminalamt gezählt“, muss Schomisch relativieren.

Ein Dauerbrenner bleibt das Rauschgift. 2018 wurden bei der Polizei in Remagen 345 Verfahren wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz eingeleitet. Die Hälfte davon Cannabisbesitz- und handel. Schomisch dazu: „Gerade die Drogenszene steht unter hohem Druck von uns. Wir konnten die Szene weiter aufhellen und halten den Druck auf Täter in 2019 hoch. Deshalb kann die Zahl der Drogendelikte in 2019 weiter steigen.“

Erst in der vergangenen Woche hatte die Polizei an der Rheinschiene die Szene mit Schwerpunktkontrollen an bekannten Treffpunkten in Unruhe versetzt. Dabei wurden allein 15 Drogendelikte erfasst (der General-Anzeiger berichtete).

Wegen des fortlaufenden allgemeinen Rückgangs der Straftaten im Bereich der Polizei Remagen zieht Schomisch ein positives Fazit: „Alles in allen gilt nach wie vor, dass es sich in der Region sicher und gut leben lässt. Die Inspektion Remagen wird ihr Bestes geben, dass das auch so bleibt. Die Bürger können mithelfen, in dem sie sich um ihre Mitmenschen kümmern und bereit sind im Notfall als Zeuge zur Verfügung zu stehen.“

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