Skulpturenufer Remagen Die "Geheimen Gärten" in Rolandswerth

ROLANDSWERTH · Sie sind so geheim, dass nur wenige die "Geheimen Gärten Rolandswerth" kennen. Sie sind Teil des Skulpturenufers Remagen und gingen aus dem einst stattlichen, hochherrschaftlichen Park der Villa Hentzen hervor. Das verwildert scheinende Gelände liegt an der Ecke Parkstraße/Weingärtenstraße zwischen Bundesstraße 9 und Rhein.

Nahezu jeden Tag schlendert Hermann-Dieter Delseith, ein Ur-Rolandswerther, über das wie aus einem Märchenfilm stammende Areal, in dem eigentlich nur noch ein verwunschenes Schloss fehlt. In Wirklichkeit ist es eine Art Künstlerpark. Kunstvoll gestaltete Bänke und Hinweistafeln laden zum Verweilen, zu Ruhe und Besinnung ein.

Heute erinnern nur noch eine Toreinfahrt und der außerordentliche Baumbestand an das früher prächtige Anwesen und den wunderschönen Park. Großkronige Bäume, die älter als 100 Jahre sind, prägen die Stätte, die auch Hermann-Dieter Delseith zur Erholung dient.

Der 77-jährige Garten- und Landschaftsbaugestalter wohnt gleich nebenan. "Es gibt hier einen Mammutbaum, einen Tulpenbaum, Eiben, Platanen, Buchen, Roteichen oder auch den Bergahorn", schwärmt Delseith. Allerdings leben diese schützenswerten Bäume in Konkurrenz zu den Bäumen, die wegen mangelnder Pflege des Parks in den vergangenen Jahrzehnten gewachsen sind und den Altbäumen durch Licht-Wegnahme ein wenig das Leben erschweren dürften. Trotzdem: Müsste ein Drehort für einen Dornröschenfilm gefunden werden: Die Geheimen Gärten böten sich geradezu an.

Vor zehn Jahren wurde die naturgegebene Unordnung von den Künstlern Caroline Bittermann und Peter Duka kultiviert. Als Bestandteil des Remagener Skulpturenufers schufen sie dort die "Geheimen Gärten Rolandswerth", die sich inzwischen auch ein wenig als Künstler-Treff etabliert haben. Ein bemerkenswertes Kunstwerk weist auf den Zweck der Geheimen Gärten hin: "Zur Natur zurück" heißt es dort. Was der Mensch ihr nahm, soll zurück gegeben werden.

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