Fotografien von Bryan Adams in Oberwinter Bilder der Stars in den "Werkhallen"

OBERWINTER · Über ein volles Haus konnte sich zur Eröffnung von „Bryan Adams – Exposed“ in den „Werkhallen“ sowohl das Galeristen-Duo Christiane Obermann und Axel Burkhard freuen als auch Anke Degenhard von der kooperierenden Agentur Crossover.

 Sie haben Bryan Adams Foto von Ben Kingsley in ihre Mitte genommen: Axel Burkhard (l.) und Christiane Obermann (3.v.l.) von der Galerie Werkhallen mit Anke Degenhard von der Agentur Crossover und Kurator Mat Humphrey.

Sie haben Bryan Adams Foto von Ben Kingsley in ihre Mitte genommen: Axel Burkhard (l.) und Christiane Obermann (3.v.l.) von der Galerie Werkhallen mit Anke Degenhard von der Agentur Crossover und Kurator Mat Humphrey.

Foto: Hildegard Ginzler

Riesige Formate, mehr als 100 Fotografien von Bryan Adams, füllen die schicken Werkhallen. Sie tun es in einem thematischen Spagat. Denn Adams, den viele, obgleich der Kanadier sich seit mehr als 16 Jahren als Fotograf betätigt, vor allem als Rocksänger und Komponisten kennen, wendet sich in seiner Porträtfotografie zwei sehr verschiedenen Gruppen zu. Er hat die Stars im Visier, Persönlichkeiten aus der Musik-, Schauspiel- und Modebranche. Offenbar vertrauen sie ihm, dass er sie, ob schnappschussartig oder in Studiomanier, jeweils vorteilhaft einfängt.

Amy Winehouse kniet aus unerfindlichem Grund lachend auf dem Boden, Victoria Beckham sitzt leicht beschürzt mit hochhackigen Schuhen auf dem Rad, Pink stellt sich rauchend und oben ohne vor die Linse, Isabella Blow ist mit herrlich bizarrem Kopfschmuck zu sehen, und Ben Kingsleys würdige Anmutung steht in witzigem Kontrast zu seiner Bekleidung: eine Art Bademantel mit Einsteckblüte. Da lassen sich facettenreiche Einblicke nehmen in die Art, wie Adams sein Gegenüber sieht oder wie dieses gesehen werden möchte.

Stars und Kriegsrückkehrer

Während Mick Jagger im Sprung zeigt, dass er auch als Rockröhre im fortgeschrittenen Alter drahtig zu sein vermag, sitzt Queen Elisabeth II. freundlich lächelnd und völlig unprätentiös auf einer Bank. Selbst die Gummistiefel neben ihr können dem bezaubernden Lady-Charme nichts anhaben.

In krassem Kontrast zum nach außen gekehrten Glanz der Celebrities steht Adams Foto-Serie von britischen Kriegsheimkehrern aus Afghanistan oder Irak. Ihr Anblick, amputiert, mit Narben und Prothesen, manchmal auch Orden, ist zuweilen schwer auszuhalten. Die Menschen strahlen teils innere Verletzung, teils Stolz, einige sogar Humor aus. Doch plädieren diese Fotos, „die Adams besonders am Herzen liegen“, wie Anke Degenhard versichert, eindeutig dafür, Krieg als Mittel zur Durchsetzung politischer Ziele abzulehnen.

Die Ausstellung in den Werkhallen, Hauptstraße 121, ist bis 20. Mai nach Vereinbarung unter 0175/4 10 66 06 geöffnet.

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