Vorbildliche Remagener Auf die Lauer gelegt und einen Einbruch aufgeklärt

REMAGEN · Ein Paar aus Remagen erhält die „Bürgerurkunde“ von Polizeipräsident Wolfgang Fromm. Sie hatten durch Aufmerksamkeit zur Ergreifung von Einbrechern beigetragen.

 Mit diesem Slogan setzt die Polizei auf Zivilcourage.

Mit diesem Slogan setzt die Polizei auf Zivilcourage.

Foto: Polizei

Es war wie im Krimi: Daniel und Fiona aus Remagen beobachten „auffällige Gestalten“, legen sich auf die Lauer und klären durch ihr Engagement einen Einbruch. Nun erhielten die beiden, die weder namentlich genannt noch mit Foto in der Presse erscheinen möchten, Respekt und Anerkennung in Form der „Bürgerurkunde“, die ihnen Polizeipräsident Wolfgang Fromm durch Ralf Schomisch, Leiter der Polizeiinspektion (PI) Remagen, nebst einer kleinen Aufmerksamkeit zukommen ließ.

Sie attestiert ihnen vorbildliches Zeugenverhalten. Was war geschehen? Es ist in aller Herrgottsfrühe an einem Tag Ende Oktober in der Remagener Innenstadt. Der Hund verlangt sein Recht und muss vor die Tür. Daniel tritt auf die Straße. Er bemerkt sofort einen Schatten, der sich an der Scheibe eines benachbarten Geschäftshauses zu schaffen macht – und sich gerade einen Strumpf oder Maske vom Kopf zieht.

Daniel tut geistesgegenwärtig so, als hätte er den Mann und die Situation nicht erfasst und geht weiter mit dem Hund Gassi. Der Unbekannte geht in Richtung Bahnhof und verschwindet zunächst aus dem Blickfeld. Der Bürger dreht eine kleine Runde und kehrt zur Wohnung zurück. Im Vorbeigehen erkennt er, dass an dem Geschäftshaus eine Scheibe demontiert und Diebesgut bereitgestellt worden ist.

„Die kommen wieder!“

Er weckt seine Lebensgefährtin und berichtet von seinen Beobachtungen. Beide sind sich einig: „Die kommen wieder!“ Sie beschließen, vom Fenster aus das Geschäft weiter zu beobachten. Nach etwa einer halben Stunde meldet Fiona: „Es geht los!“ Zwei Männer nähern sich dem Geschäft. Während Daniel die Polizei anruft und diese laufend informiert, behält Fiona die Straße im Blick. So treffen nur Minuten später zwei Streifenwagen und ein Zivilfahrzeug der PI aus verschiedenen Richtungen am Tatort ein.

Zwei Täter sind so verblüfft und überrumpelt, dass sie nicht einmal einen Fluchtversuch starten. Ein dritter Komplize, der „Schmiere“ stand, wird nach kurzer Verfolgung gestellt und ebenfalls festgenommen. Hier könnte die Geschichte zu Ende sein, denn selbst in solch eindeutig gelagerten Fällen müssen Einbrecher häufig wieder auf freien Fuß gesetzt werden. In diesem Fall handelt es sich aber um drei Osteuropäer ohne festen Wohnsitz in Deutschland und mit einschlägigen Vorerkenntnissen. Grund genug, um gegen alle drei U-Haft anzuordnen.

Schomisch: „Die beiden Zeugen haben alles richtig gemacht. Dieser Fall ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie Polizei und Justizbehörden erfolgreich arbeiten können – wenn der Bürger mithilft."

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