Bundesstraße 9 in Bad Breisig Zu viel Verkehr in Bad Breisig ärgert die CDU

BAD BREISIG · Bei einer Ortsbegehung haben sich Bad Breisiger Kommunalpolitiker ein Bild über Gefahrenpunkte gemacht. Viele Lastwagenfahrer halten sich nicht an das Durchfahrtsverbot.

Das Dauerthema „Durchfahrtsverkehr auf der B9“ hat auch die Bad Breisiger CDU bei ihrer jährlichen Ortsbegehung beschäftigt. Angeführt von ihrem Vorsitzenden Norbert Heidgen hatte sich ein Großteil des Vorstandes des CDU-Ortsverbandes getroffen, um sich ein Bild von Gefahrenpunkten und anderen Missständen im Stadtgebiet zu machen.

Mit gleich zwei Stationen bildete die B9 einen Schwerpunkt der Besichtigungstour an diesem Tag. Dabei ging es um das seit 2004 bestehende Durchfahrtsverbot für den überregionalen Schwerlastverkehr, das von vielen Lkw-Fahrern missachtet wird. Sie nutzen die ohnehin stark befahrene Bundesstraße vornehmlich nachts als mautfreie Alternative zur Autobahn.

„Noch dazu mit oft überhöhter Geschwindigkeit, was neben der erheblichen Lärm- und Umweltbelastung die Verkehrssicherheit gefährdet“, erklärt Verbandsbürgermeister Bernd Weidenbach. Die Christdemokraten nahmen insbesondere die Beschilderung in Augenschein. So ist auf der Schilderbrücke in Höhe Brohl deutlich der Hinweis zu erkennen, dass Lkw über 7,5 Tonnen die Durchfahrt verboten ist.

Wenige hundert Meter weiter – in Höhe der Ortseinfahrt Bad Breisig – stehen am Straßenrand weitere Schilder. Diesmal wird das Verbotsschild für 7,5-Tonner um den Hinweis „Anlieger frei“ ergänzt.

Allerdings sind die Schilder für fahrende Verkehrsteilnehmer wohl eher schlecht zu erkennen. „Das Schild ist eine Farce, das sieht kein Mensch“, ärgerte sich auch der heimische Landtagsabgeordnete Guido Ernst. „Eine engmaschigere Kontrolle durch die Polizei würde zur Lösung beitragen. Vielleicht könnte man auch über ein höheres Bußgeld nachdenken“, führte Ernst aus.

Allerdings waren sich alle Beteiligten einig, dass die Polizei angesichts der personellen Situation eine engmaschige Kontrolle kaum leisten kann. Deshalb müsse sich auch in diesem Punkt etwas tun.

Fehlende Parkplätze

In der Tempelgasse trafen die Kommunalpolitiker auf Anlieger, die ihrem Unmut über die Situation vor Ort Luft machten. Bernd Brandau wies etwa darauf hin, dass es nicht genügend Parkplätze gebe. „Mit den Mehrfamilienhäusern, von denen eins ja noch im Bau ist, wird sich die Situation noch einmal verschärfen“, ist sich Brandau sicher. Stadtratsmitglied Elmar Lersch wies darauf hin, dass der Rat darauf geachtet habe, dass die im Bebauungsplan vorgesehenen 1,5 Parkplätze pro Wohneinheit auch geschaffen werden.

Ein anderer Anwohner kritisierte, dass die Tempelgasse so eng sei, dass bei Gegenverkehr zwei Autos nicht aneinander vorbei passten. Das führe zu kniffligen Situationen. So fordern die Anlieger etwa eine Einbahnstraßenregelung, so dass der Verkehr um die Jahnhalle herum in Richtung Kurpark geleitet werde. Stadtbürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch bot an, zu prüfen, inwieweit Ausweichflächen geeignet seien, die Situation zumindest vorübergehend zu entschärfen.

Weitere Themen waren der zunehmende Hundekot am Rheinufer. So nutzen viele Hundebesitzer offenbar nicht die Beutelautomaten, um die Hinterlassenschaften ihres Tieres zu entsorgen.

In der Brunnenstraße spielte der Breitbandausbau eine gewichtige Rolle. Dort steht den Anliegern derzeit nur eine wenig leistungsfähige Leitung zur Verfügung, so dass den dort ansässigen Unternehmen nur langsames Internet zur Verfügung steht. „Wir müssen unbedingt dafür sorgen, dass hier möglichst bald schnelles Internet verfügbar ist“, betonte Bernd Weidenbach.

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