Dorfleben in Dernau Weindorf engagiert sich im Zeichen seines Wappentieres

DERNAU · Der „Ässelsklaaf“ hat Tradition. Bisher wurden Erlöse in Höhe von 15 000 Euro in die Dorfverschönerung investiert.

Bereits zum siebten Mal fand am vergangenen Freitag im Dernauer Weingut Schlosshof der „Ässelsklaaf“ statt, eine Veranstaltung, die das hohe ehrenamtliche Engagement bei Gruppen, Vereinen und Privatleuten, aber auch bei Unternehmen im Ort einmal mehr deutlich hervorhob. Denn selbstverständlich ist es sicherlich nicht, dass ein Winzer Haus und Hof zur Verfügung stellt, damit andere ein großes Fest stattfinden lassen können. Selbstverständlich ist es aber auch nicht, dass eine Wandergruppe Tausende von Euros in die Hand nimmt, um an einer Straßenecke im Ort einen Dorfplatz zu gestalten. „Einfach mal machen“, so lautete wohl die Devise der 13 Dernauer Wanderfreunde um Werner Schumacher, als sie vor Jahren beschlossen, sich dem Platz an der Ecke Hauptstraße/Pfarrgarten anzunehmen, diesen hübsch zu gestalten, dort ein Fest auszurichten und mit den Erlösen die weitere Gestaltung voranzutreiben. Dass die Idee Züge annimmt, wie man sie am vergangenen Freitag sah, hatten die Wanderer seinerzeit sicherlich nicht vermutet. Im Schlosshof waren nämlich rund 250 Dernauer und Urlaubsgäste zusammengekommen, um einfach mal ein paar schöne Stunden zu verbringen und die Seele baumeln zu lassen. Wegen der vielen Besucher war das Fest einst vom Dorfplatz in den Winzerhof gewandert. „Themen, über die heute „geklaaft“ werden kann, gibt es sicherlich genug. Es ist ja viel passiert zuletzt, alleine das Hochwasser der Ahr birgt genug Stoff“, meinte Werner Schumacher, der die vielen Gäste am frühen Abend begrüßte.

Sein besonderer Gruß galt Dieter Meyer. Der aus der Nähe von Düren stammende Mann hatte seine Liebe zu Dernau vor vielen Jahren entdeckt. Was ihn besonders mit dem Ort verbindet: Meyer weiß Tiere sein eigen, mit denen die Dernauer gerne in Verbindung gebracht werden: Esel, im Volksmund „Ässele.“ Irgendwann stand er mit Eselin „Vroni“ da und wurde samt dem Tier einfach in den Winzerfestzug integriert. Seither nutzt Meyer jede freie Minute, um mit Gattin Uschi Dernau zu besuchen oder aber für Dernau zu werben. „Er stand auch schon vor dem Kölner Dom und hat fürs Winzerfest geworben“, wird berichtet. Nicht nur das: Meyer ist Gönner und Sponsor der Wanderer und ihres Dorfplatz-Projektes, nicht nur wegen seiner Stiftung eines Esels aus Marmor. Und so sorgte er auch am vergangenen Freitag wieder für die richtige musikalische Unterhaltung, indem er einmal mehr den Mandolinenclub der Wanderfreunde Merken mitbrachte. Rund ein Dutzend Musiker sorgten für die richtige Stimmung. Guter Wein und Gegrilltes machten den lauen Sommerabend zu einem schönen Erlebnis. Die Weinprinzessinnen Maxi und Alisa machten ihre Aufwartung und stießen mit den Gästen an und Bürgermeister Alfred Sebastian, der sich ebenfalls unters feiernde Volk gemischt hatte, lobte einmal mehr als hohe Engagement der Wanderfreunde für den Ort. Eine durfte ebenfalls nicht fehlen: Eselin Vroni. Irgendwann am Abend tauchte das Tier auf und holte sich jede Menge Streicheleinheiten ab. Für die Wanderfreunde blieb unterm Strich wieder ein stattlicher Erlös, der der weiteren Verschönerung des Dorfplatzes zugutekommen wird. Rund 15.000 Euro haben sie bereits investiert.

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