Neues Projekt des Eifelvereins in Dernau Verein will Wander- und Radwege attraktiver gestalten

DERNAU · Der Eifelverein hat es sich zum Ziel gesetzt, die Hauptwanderwege mit neuen Markierungswegen und einer Qualitätsverbesserung der Wege aufbereitet werden. Diese Verbesserung soll das Angebot an Wander- und Radwegen noch attraktiver gestalten.

 Ehrung bei der Bezirksversammlung des Eifelvereins: Jürgen Pföhler (von links), Peter Menches, Herbert Auel, Bert Bertram und Manfred Rippinger. GAUSMANN

Ehrung bei der Bezirksversammlung des Eifelvereins: Jürgen Pföhler (von links), Peter Menches, Herbert Auel, Bert Bertram und Manfred Rippinger. GAUSMANN

Foto: Martin Gausmann

„Der Eifelverein hat Mehrwert für die ganze Eifel“, war Manfred Rippinger, Hauptgeschäftsführer des Eifelvereins, bei der Jahresversammlung der Bezirksgruppe Ahrweiler überzeugt. Im Dernauer Culinarium nahmen sich die Vertreter der insgesamt 19 Ortsgruppen einiges für das laufende Jahr vor. Unter anderem sollen die Hauptwanderwege mit brandneuen Markierungswegweisern ausgezeichnet werden, die noch in diesem Jahr die schon seit 88 Jahren bekannten Wegzeichen ersetzen sollen.

Rippinger stellte das Projekt vor. Der Hauptverein habe sich zum Ziel gesetzt, sein flächendeckendes Netz der Hauptwanderwege qualitativ aufzuwerten und touristisch in Wert zu setzen. Dafür sei neben einer kritischen Überprüfung des Bestandes und der vorhandenen Namensgebung insbesondere ein neues Markierungskonzept entwickelt worden. Entscheidend dafür sei die Erkenntnis des Vereins, dass es in Zukunft angesichts des bereits jetzt spürbaren demografischen Wandels und der geänderten Einstellung zur Übernahme ehrenamtlicher Verantwortung kaum noch gelingen dürfte, dass Netz der Hauptwanderwege in seinem jetzigen Zustand zu erhalten. Abgesehen davon sei der Eifelverein gefordert, eine dringend notwendige Qualitätsverbesserung der eigenen Wege im Vergleich zu den sonstigen „touristischen“ Routen wie dem Eifelsteig oder dem Ahrsteig zu veranlassen.

Neue Markierungszeichen der Wege

Dafür soll das Hauptwanderwegenetz von bislang 2800 auf 2100 Kilometer verringert werden. Was aber nicht bedeute, dass der Eifelverein künftig weniger Arbeit habe, denn zugleich sei die Gesamtheit aller vom Hauptverein zu betreuenden Wege auf 4100 Kilometer gestiegen, weil man das Wegemanagement von Qualitätswanderwegen anderer Träger übernommen habe. „Die Bedeutung des Eifelsvereins für die Eifel ist damit unterm Strich also gestiegen“, so Rippinger. Als Teilprojekt innerhalb der Reform der Wanderwege soll die Markierungssystematik an die Bedürfnisse des heutigen Wanderers angepasst werden. Die neuen Zeichen sollen eindeutig, einprägsam und einfach abbildbar sein, was bei den bisherigen Dreiecken nicht der Fall sei. Es handelt sich dabei um ein „E“ in den Farben Blau für Wasser und Himmel, Braun für Erde und Boden sowie Grün für Wiesen und Felder. Das neue Markierungszeichen soll alle Hauptwanderwege einschließlich des Anteilweges kennzeichnen.

Die qualitativen Verbesserungen der Hauptwanderwege sollen zu einer Bereicherung der Angebotsvielfalt im Wandersortiment der Eifel führen und somit letztlich zu einer Steigerung der Bruttowertschöpfung im Tourismus beitragen, so Rippinger.

Während die überwiegende Mehrheit der touristischen Qualitätswanderwege in der Eifel als Rundtouren oder Tageswanderungen angelegt seien, sprächen die Hauptwanderwege des Eifelvereins angesichts ihrer Länge vorrangig Mehrtageswanderer an und ergänzen somit das Angebot ideal. Zielgruppe seien die „Best Ager“ über 65 Jahre, die eine hohe Wandererintensität aufwiesen und deren Bevölkerungsanteil in den kommenden 20 Jahren weiter wachsen werde.

Mitgliedersuche gestaltet sich schwierig

Leider brächten es die gesellschaftlichen Veränderungen auch mit sich, dass es zunehmend schwieriger werde, neue Mitglieder zu finden und die Arbeit der Ortsgruppen überhaupt aufrecht zu erhalten. „Wir müssen die Ideologie, die hinter dem Eifelverein steht, gemeinsam auf den Prüfstand stellen“, wusste Rippinger. Dafür gebe es im April einen Strategie-Workshop, bei dem es um die Frage gehe, ob der Eifelverein überhaupt noch zeitgemäß sei. Das könne man derzeit angesichts von insgesamt 26 000 Mitglieder durchaus bejahen, doch für die Zukunft sei das fraglich.

Bei der Bezirksversammlung wurde auch der Vorstand neu gewählt. Vorsitzender ist weiterhin Landrat Jürgen Pföhler. Seine neuen Stellvertreter sind Peter Menches von der Ortsgruppe Adenau und Georg Wroblewski von der Ortsgruppe Brohltal. Bezirksgeschäftsführer bleibt Bert Bertram (Dernau), ebenso wie der Bezirksfachwart Wegewesen Werner Schäfer (Adenauer) und der Bezirksfachwart Naturschutz, Landschaftspflege und Umweltschutz, Winfried Schneider (Kempenich), sowie Bezirksfachwart Kultur, Heimat und Denkmalpflege Harald Knieps (Grafschaft).

Die Silberne Verdienstnadel des Eifelvereins erhielten Herbert Auel aus Adenau und der Vorsitzende der Ortsgruppe Adenau, Peter Menches.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort