Begeisterungsstürme im Dernauer Bürgerhaus Theaterverein „Eintracht“ mit Tante, Trubel und Techtelmechtel

Dernau · Mit der Wahl ihres diesjährigen Stückes haben die Mitglieder des Theatervereins „Eintracht“ Dernau genau ins Schwarze getroffen. Das Publikum im Bürgerhaus konnte sich stellenweise beim Schwank „Tante Jutta aus Kalkutta“ von Max Reimann und Otto Schwarz vor Lachen nicht mehr auf den Plätzen halten.

 Die Dernauer Laienspieler sorgen mit „Tante Jutta aus Kalkutta“ für Lacher.

Die Dernauer Laienspieler sorgen mit „Tante Jutta aus Kalkutta“ für Lacher.

Foto: Martin Gausmann

Neben der an sich schon verworrenen Geschichte sorgten zahlreiche eingewobene Anspielungen auf Dernau für noch größere Begeisterung.

Hans Hannemann (David Fuhrmann) lässt es sich gutgehen auf Kosten seiner Tante aus Indien: Kaum Arbeit, aber einen eigenen Hausdiener mit Namen Ferdinand (André Weber). Dafür musste er der weit entfernt Lebenden nur vorschwindeln, verheiratet zu sein, ein Kind zu haben und den Schwiegervater bei sich zu pflegen.

Sein leicht untalentierter Schauspieler-Freund Emil Brückner (Andreas Marquard) nebst kölscher Xanthippe Mizzi Pollinger (Debora Paetz) und der Ganove Dietrich Bollerkopp (Gerd Sebastian), den er gerade zu einem Freispruch gebracht hat, sind zwar nervig, aber seine kleinsten Probleme. Plötzlich steht nämlich besagte Tante Jutta (Martina Sebastian) in der Türe und das ganze Lügengebäude scheint in sich einzufallen.

Doch zunächst ist der Zufall auf der Seite von Hannemann. Emil hat sich gerade für eine Rolle in einen Damen-Bademantel geworfen und kann Frau „Evchen“ mimen. Ganove Bollerkopp nimmt mehr schlecht als recht den Platz des Schwiegervaters ein und glücklicherweise hat Ferdinands Frau Lene (Maxi Ley) gerade deren Töchterchen vorbeigebracht, das kurzerhand zum Sohn Parsival umbenannt wird.

Es folgte eine Spiral der Lügen, Missverständnisse und urkomischen Situationen. Kein Auge blieb an diesem Abend trocken. Im Trubel landet Emil auf dem Schoß von Hannemann, wird von diesem mit einem Teppichklopfer verdroschen und Bollerkopp brilliert mit falscher Gelehrtensprache. Als dann noch Hilde (Miriam Marner), das Mündel von Tante Jutta, die Bühne betritt, spielen die Hormone bei Emil und Hans verrückt. Doch nicht nur die Figuren reißen sich um Hilde, Miriam Marner hatte auch einen großen Fanblock im Publikum, der bei ihrem ersten Auftritt Schilder hochhielt. Einen fingierten Selbstmord, einen Nervenzusammenbruch und einen legendären Auftritt des verwirrten Sanitätsrats Mummelmann (Hans-Georg Holzem) später, läuft das Stück in einem Sammelsurium von Techtelmechteln aus, an deren Ende jedes Paar doch noch glücklich zusammenkommt. Mit den Happy Ends fand das Stück gefühlt zu früh seinen Schluss, was aber die Zuschauer nicht davon abhielt, sofort in lauten Applaus auszubrechen. Unter immer neuen Wogen der Begeisterung mussten sich die Schauspieler mal um mal verbeugen. Großer Applaus auch für Spielleiter Udo Sebastian, der als Wachtmeister Wendeborn einigen Verwirrspielen noch die Pickelhaube aufsetzte.

Weitere Vorstellungen sind Dienstag, 26. Dezember und Samstag, 30. Dezember jeweils um 19 Uhr. Karten gibt es im Vorverkauf in der Vinothek der Dagernova und an der Abendkasse im Bürgerhaus ab einer Stunde vor Beginn.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort