Thermen-Umbau in Bad Breisig Stadt packt Badsanierung an

BAD BREISIG · Bad Breisig investiert 3,5 Millionen Euro in die Römer-Thermen. Die Stadt hofft dabei auf EU-Mittel. Voraussichtlich muss das Bad ab Ende nächsten Jahres für die Sanierung geschlossen werden.

Die Römer-Thermen in Bad Breisig sollen umfassend saniert werden. Dies wird mit einer vorübergehenden Schließung des Bades einhergehen müssen. Ging man bislang davon aus, dass bereits im kommenden Dezember die Pforten für sieben Monate geschlossen sein würden, so teilten die „Kurbetriebe der Stadt“ nun mit, dass Bad und Sauna erst von November 2017 bis Ende Februar 2018 geschlossen werden sollen. 3,5 Millionen Euro sollen und müssen investiert werden. Die ohnehin arg gebeutelte Stadt hofft auf Zuschüsse aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Dennoch wird vermutlich ein Eigenanteil von 2,5 Millionen Euro bei der Stadt verbleiben, der größtenteils aus Krediten zu finanzieren sein wird.

Das Geld soll – soweit wie möglich – rentierlich angelegt werden. So gehen in der Folgewirkung mit einer Generalsanierung der Technik auch erhebliche Einsparungen einher, berichtete Kurbetriebs-Geschäftsführer Toni Haas. Mittels einer Wärmepumpe soll dem warmen Thermalwasser des Geyer-Sprudels nämlich die Wärme entzogen und zur Beheizung der Becken und der Räume der Römer-Thermen genutzt werden. Der Strom hierfür – so der Plan – wird durch ein neu gebautes Blockkraftheizwerk erzeugt. Haas geht davon aus, dass sich eine Energieersparnis von mehr als 50 Prozent oder 200 000 Euro ergeben wird.

In der Zeit der Renovierung werden die Therme und die Sauna nicht genutzt werden können. Fitnessstudio und Physiotherapiepraxis sollen aber während der Schließungszeit weiter in Betrieb bleiben. „Wir sind optimistisch, dass gegenüber früherer Aussagen keine Mindestschließungszeit von neun bis zwölf Monaten notwendig sei wird“, sagte Haas dem General-Anzeiger. Im März 2018 glaubt er, mit einem neu gefliesten Innenbecken und einer komplett sanierten Technik wieder an den Start gehen zu können.

Eine finanzielle Bürde stellt allerdings der für das Wirtschaftsjahr 2017 eingeplante Jahresverlust von 681 000 Euro dar, der wegen des Umsatzausfalls im November und Dezember 2017 bei weiterlaufenden Fixkosten dargestellt werden muss. Das Gleiche gilt auch für den Wirtschaftsplan des Jahres 2018, da auch hier bei günstigem Sanierungsverlauf zwei Monate Umsatzausfall zu verkraften sein werden. „Betrachtet man jedoch die von uns vorgelegte Finanzplanung, so ist davon auszugehen, dass der auf den Badebetrieb der Römer-Thermen entfallende Verlustbetrag ab 2019 bei etwa nur noch 320 000 Euro liegen wird“, rechnete Haas vor. Dies sei für ein Schwimmbad ein sehr gutes Ergebnis.

Haas hatte für den Werksausschuss der Stadt einen Nachtragswirtschaftsplan für 2016 vorgelegt, wonach der Jahresverlust Ende Dezember rund 650 000 Euro beträgt. Auf den Badebetrieb entfallen davon 544 000 Euro. Im Wirtschaftsjahr 2015 betrug der Verlust knapp 600 000 Euro. Die Defizite müssen von der stark verschuldeten Stadt Bad Breisig egalisiert werden. Was das jetzt abgerechnete und geprüfte Betriebsjahr 2015 anbetrifft, so hob Haas hervor, dass sich die Ertragslage insbesondere auch wegen der Wiedereröffnung der Bad Neuenahrer Ahr-Thermen verschlechtert habe. An Umsatzerlösen habe man einen Rückgang von 225 000 Euro hinnehmen müssen. 2014 waren 219 526 Besucher in die Römer-Thermen gekommen, 185 753 waren es indes im vergangenen Jahr. Im laufenden Jahr 2016 konnten die Umsatzerlöse hingegen wieder gesteigert werden. Der Grund: Die Eintrittspreise waren zum 1. April nicht unerheblich erhöht worden.

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