Lebensraum für Eidechsen und Mauerpfeffer Staatssekretär Andy Becht zu Besuch an der Saffenburg

MAYSCHOSS · Der Mainzer Staatssekretär Andy Becht hat sich auf dem Saffenburg-Plateau über den Weinanbau in Steillagen informiert. Dieser ist eng verknüpft mit der Förderung von Naturschutz und Landschaftspflege.

 Auf dem Plateau der ältesten Burgruine des Ahrtals macht Staatssekretär Andy Becht (M.) sich ein Bild vom Terrassenweinbau.

Auf dem Plateau der ältesten Burgruine des Ahrtals macht Staatssekretär Andy Becht (M.) sich ein Bild vom Terrassenweinbau.

Foto: Martin Gausmann

Der Staatssekretär genoss die Weitsicht. Auf dem Plateau der Saffenburg, hoch über Mayschoss, ließ Andy Becht den Blick über das Ahrtal schweifen. Der FDP-Politiker und Vertreter aus dem Mainzer Wirtschaftsministerium war allerdings nicht wegen der schönen Aussicht zur ältesten Burgruine des Ahrtals gekommen. Vielmehr begutachtete er aus luftiger Höhe die von dort weithin sichtbaren Steillagen und den Terrassenweinbau.

Das Wirtschaftsministerium ist in Rheinland-Pfalz unter anderem auch für den Weinbau und den Tourismus zuständig. „Beide Bereiche sind für die Region von größter Relevanz“, berichtete FDP-Kreisvorsitzender Uli van Bebber dem Gast aus Mainz. Und zu den besonderen – für den Tourismus relevanten – Attraktionen gehörten auch die zum Teil mehr als 400 Jahre alten Weinbergsmauern, die angelegten Weinanbauterrassen in den Steillagen, die es zu erhalten gelte.

In der Region hat sich Ende des vergangenen Jahres gar ein Verein der „Förderer des Terrassenweinbaus an der Ahr“ gebildet. Dessen Vorsitzender Rudolf Josten erklärte die Anliegen dieser Vereinigung: „Es geht um die Förderung des Naturschutzes und der Landschaftspflege.“

Nervenaufreibende "bürokratische Hürden"

Es sei eine gesellschaftliche Aufgabe, „die ökologisch wertvollen Weinbausteillagen, insbesondere die Steillagen mit Terrassenmauern, und gewachsenen Weinbaukulturlandschaften zu erhalten“, sagte Josten. Der Schutz der Vielfalt, der Eigenart und Schönheit sowie der Erholungswert von Natur und Landschaft seien Vereinszweck. Josten: „Die biologische Vielfalt soll durch den Erhalt von Trockenmauern als Rückzugs- und Lebensraum für Eidechsen und Mauerpfeffer gesichert werden.“

Das Freistellen von Brachflächen und das Vorbereiten zur Bepflanzung hat sich der Verein auf die Fahnen geschrieben, ebenso die aktive Hilfe beim Wiederaufbau von Trockenmauern. Nervenaufreibend seien allerdings die dabei oftmals anfallenden und nur mit Schwierigkeiten zu nehmenden „bürokratischen Hürden“. Eng arbeite man mit dem Naturschutzbund zusammen, um alle denkbaren ökologischen Anforderungen Rechnung zu tragen. Der Verein verstehe sich als Bindeglied zwischen Behörden und Menschen, die sich dem Weinanbau verschrieben hätten, erklärte Josten dem Staatssekretär.

Förderverein wünscht sich eine positive Resonanz

Der Förderverein wünsche sich „auch seitens der Politik eine positive Resonanz“, so Geschäftsführer Rolf Braune. Auf die stieß die Vereinigung zumindest bei Andy Becht gleich vor Ort. Beeindruckt nahm der Staatssekretär die Botschaft mit nach Mainz, nicht ohne zuvor auf Fördermittel des Landes aufmerksam gemacht zu haben, in deren Genuss auch der Förderverein durchaus kommen könne. „Beim Weinanbau geht es um mehr als nur um das Getränk“, stellte er fest. Die Vereinsvertreter vernahmen es mit Wohlwollen.

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