11. Barbarossamarkt Sinziger Schloss lockte Tausende von Besuchern an

SINZIG · Eine Zeitreise ins Mittelalter für Tausende von Besuchern: Die elfte Auflage des Barbarossamarktes rund um das Sinziger Schloss sorgte vor allem am Samstagabend für rekordverdächtige Besucherzahlen.

 Virtuoser Umgang mit dem Dudelsack zeichnete diesen Akteur aus.

Virtuoser Umgang mit dem Dudelsack zeichnete diesen Akteur aus.

Foto: Martin Gausmann (Archiv)

Die zwar bedeckte, aber fast schon laue Sommernacht machte vor allem das "Feuer-Lichter-Abendspektakel" zu einem absoluten Zuschauermagneten. "Zufrieden" und "gutes Wetter" - Thomas Overath vom Verein "Wir helfen" als Ausrichter machte es bei einer ersten Bilanz kurz, zieht doch die Großveranstaltung mittlerweile Besucher aus ganz Deutschland an.

In den Reihen der Veranstalter sorgt man weiterhin für viel Authentizität: Papierkörbe tragen Gewand, sind in Leinen gehüllt, die notwendige Technik ist ebenfalls perfekt getarnt, es gibt Holzgabeln statt Plastikbesteck. Schön auch, dass die Besucher im mittelalterlichen Gewand fast schon in der Überzahl sind. Dabei findet der Markt mehr und mehr sein Gleichgewicht zwischen dem klassischen Markttreiben, den Showelementen und dem Angebot für die ganze Familie.

Vor allem für den Nachwuchs kann ein Besuch auf dem Barbarossamarkt zu einer richtig spannenden Angelegenheit werden, weil er beim Schmied mithelfen kann Hufeisen zu bearbeiten, Bogenschießen darf, Holzfische in einem Bottich versenken muss oder mit einer kleine Armbrust Weinkorken abschießen soll.

Eine breite Auswahl wurde an den Krämerständen geboten. Weihrauch, Knöpfe, Gewänder, Kerzen, Bernsteinschmuck, Honig, Sämereien, Filzzeug und Stickereien waren ebenso erhältlich wie Bogen, Pfeile und Lederwaren. "Geschmeyde" (Schmuck) und Schabau (hochprozentige Obstbrände) gehen im Marktgeschehen immer. Und dann gab es viele Kräuter und Tees, erstmals auch Leckerlis für die Vierbeiner. "Hunde sind treue Begleiter durch alle Zeiten", hieß es treffend. Aus Belgien reiste die Musikgruppe "Primanocta" an und bot eine grandiose Abendshow. "Freddy, the Piper", in Sinzig von Anfang an dabei, blies virtuos den Dudelsack, während "Unkenpfuhl" zu Laute und Harfe griffen.

Mit dem Einbruch der Dunkelheit wurde dann beim Abendspektakel "großes Kino" geboten. Feuershow und Auftritte der vielen mittelalterlichen Gruppen waren fast schon filmreif. Sehenswert: Die "Rhine Area Pipes and Drums" aus Düsseldorf marschierten mit Salut aus alten Steinschlossflinten zu ihrem Platzkonzert vor Lagerfeuerkulisse auf. Hingucker waren an beiden Tagen immer wieder die Auftritte von Gaukler "Kaspar". Ingesamt 17 historische Gruppen gaben dem Markt ein sehr buntes Bild, im Schlosspark entstand eine Zeltstadt.

Für das Essen und Trinken wurde ebenfalls so authentisch wie möglich gesorgt. Feldbäckerei und Vulkanbräu sowie Deftiges von der Sau, aber auch andere Grillspezialitäten sorgten dafür, dass kein Magen knurrte. Premiere feierte der Salm, also Gerichte rund um den Lachs. Das ganze Spektakel diente am Ende der guten Sache: Denn der Reinerlös geht nicht nur an den Trägerverein des Frauenhauses im Kreis Ahrweiler, sondern auch an andere soziale Einrichtungen wie das Sinziger Obdachlosenheim.

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