Rheinland-Pfalz vergibt zehn Standorte Sinzig hofft auf eine Energieagentur

Sinzig · Die Stadt Sinzig will weiterhin Standort für eine der zehn neuen Energieagenturen im Land Rheinland-Pfalz werden. Und der Weg für ein städtisches Klimaschutzkonzept wurde freigemacht. Beide Beschlüsse fasste der Stadtrat.

Recht kurzfristig hatten sich die Kommunalpolitiker dabei kompetente Unterstützung für die Beratung holt. Oliver Rechenbach, Geschäftsführer der Energieagentur Rheinland-Pfalz, gab eine fundierte Übersicht der Arbeit seiner Einrichtung und über die Möglichkeiten der neuen Energieagenturen.

Rechenbach, demnächst Chef von fast 40 Mitarbeitern in Kaiserslautern, verfügt in seiner Einrichtung über ein Finanzvolumen von etwa 2,4 Millionen Euro. Die geplanten Energieagenturen in den verschiedenen Regionen des Landes bezeichnete er als wesentliche Stütze und wichtige Knotenpunkte in den entstehenden Netzwerken. Wichtige Nachricht für die Sinziger Kommunalpolitiker: Das Land würde die Kosten für die beiden Mitarbeiter vor Ort stellen.

Von der Stadt erwartet man im Gegenzug das Stellen von Räumlichkeiten und die Übernahme der Sachkosten. In der kurzen Diskussion meinte Friedhelm Münch (FWG): "Die Forderung des Landes nach den Raumkosten hat schon einen etwas inkonsequenten Beigeschmack." Dem entgegnete Kurt Quarz (CDU): "Wir sollten auf jeden Fall auch die überregionalen Wirkungen für unsere Stadt im Auge behalten."

Denn jede der zehn Energieagenturen soll rund einen Bereich von 400.000 Einwohnern betreuen. Ihre Bewerbung will die Stadt im Schulterschluss mit dem Kreis Ahrweiler auf den Weg bringen. Unterschiedlich sind die Einschätzungen hinsichtlich der Kosten, die für die Stadt Sinzig anfallen könnten. Während Rechenbach von rund 10 000 Euro sprach, schätzte Sinzigs Bürgermeister Wolfgang Krüger die Aufwendungen auf rund 50.000 Euro. Kroeger will im Fall der Fälle die Kosten denn auch mit anderen Kommunen und Kreisen geteilt sehen.

Auch in Sachen Klimaschutz soll es in Sinzig weiter gehen. Da die Zuschussfrist am 31. März abläuft, soll bis Januar von der Verwaltung genau geklärt werden, welche Module eines Klimaschutzkonzeptes für die Stadt infrage kommen. Zu diesem Sachbereich informierte von der Energie Agentur Rheinland-Pfalz Anja Folz. Die Frau aus Kaiserslautern hatte dabei für die Sinziger Lokalpolitiker ein besonders Bonbon im Gepäck.

Denn finanzschwache Kommunen, darunter fällt Sinzig, können mit Zuschüssen in Höhe von bis zu 95 Prozent rechnen. Zu einem Klimaschutzkonzept für die Stadt könnten ein Energiesparmodul oder auch etwa die Förderung von Investitionen etwa in moderne Beleuchtung oder die Radverkehrsinfrastruktur zählen. Erste Kostenschätzungen für die in Sinzig anvisierten Teilmodule belaufen sich rund 50.000 Euro. Entsprechende Mittel sollen im Etat berücksichtigt werden.

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