Kroeger tritt nicht mehr an Sinzig braucht einen neuen Bürgermeister

SINZIG · Die Amtszeit des Sinziger Bürgermeisters Wolfgang Kroeger endet nach 16 Jahren zum 31. Dezember. Noch einmal wird er nicht wieder kandidieren.

 Bürgermeister Wolfgang Kroeger.

Bürgermeister Wolfgang Kroeger.

Foto: Martin Gausmann

Amtsinhaber Wolfgang Kroeger (63) wird bei der Bürgermeisterwahl im Herbst nicht wieder kandidieren. Diese Entscheidung teilte der Stadtchef, der 2001 von den Sinzigern direkt gewählt wurde und seit Anfang 2002 im Amt ist, am Freitag auf Nachfrage dem General-Anzeiger mit. So wird der Christdemokrat Kroeger zum Ende des Jubiläumsjahres – Sinzig feiert seinen 750. Geburtstag – seinen Schreibtisch räumen und den Weg frei machen für einen Neuanfang. „Meine Amtszeit endet am 31. Dezember. In den zurückliegenden 15 Jahren konnte viel erreicht werden und ich sehe die Stadt Sinzig auf gutem Weg. Deshalb habe ich nach Rücksprache mit meiner Familie entschieden, nicht mehr für eine dritte Amtsperiode zur Verfügung zu stehen“, sagte er im GA-Gespräch.

Sehr wahrscheinlich ist, dass die Bürgermeisterwahl am Tag der Bundestagswahl, also am 24. September, stattfinden wird. Am kommenden Mittwoch wird der Hauptausschuss die Weichen stellen, den Termin festlegen und die Stellenausschreibung entwerfen. Bei den Fraktionsvorsitzenden hatte der Konsens bestanden, bis zum 15. Januar abzuwarten, wie Kroeger sich entscheide.

Noch im Frühjahr 2016 hatte der Bürgermeister erklärt: „Wenn es meine Gesundheit zulässt, trete ich nächstes Jahr noch mal an.“ Als Amtsinhaber habe er dazu die Möglichkeit auch ohne Nominierung durch die CDU oder eine andere Partei. Das hätte bedeutet, dass er in die dritte Amtszeit geht und für weitere acht Jahre die Verwaltung leitet, also mit 72 Jahren das Rathaus am Kirchplatz verlässt. Nun hat er sich nach Rücksprache mit der Familie anders entschieden. Der gebürtige Niederzissener, möchte künftig „auf der schäl Sick von Bonn auf der Rheinpromenade mit seiner sechs Monate alten Enkeltochter spazieren gehen“.

Im vergangenen Jahr verhärteten sich zusehends die Fronten in die Stadt, die gut 18 000 Einwohner hat. Der Bürgermeister war in die Kritik geraten, nachdem zu einem Gerichtsverfahren eines Rathausmitarbeiters, der gegen seine fristlose Entlassung geklagt hatte, die Verwaltungsspitze nicht erschienen war (der GA berichtete). Zudem brodelt es hinter den Kulissen wegen der Plan- und Kostenentwürfe für eine neue Feuerwehrwache, die sich in der Realisierung als viel zu teuer herausstellte. Auch monieren viele Bürger und Kommunalpolitiker die Abwanderung von Gewerbebetrieben wie zum Beispiel der Firmen Sprengnetter und Wunderlich. Dagegen setzt Kroeger in seiner Bilanz Gewerbeneuansiedlungen wie Finzelberg, Obi, Netto, DM oder Kaufland mit mehr als 250 neuen Arbeitsplätzen.

Einziger Kandidat, der sich vor acht Monaten erstmals öffentlich dazu geäußert hat, den Amtsinhaber herausfordern zu wollen, ist der 51-jährige parteilose Andreas Geron. Der gebürtige Sinziger ist Rechtsanwalt und Diplom-Verwaltungswirt und bekannt geworden als Sprecher der Bürgerinitiative „Wir lieben Sinzig“.

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