Bad Bodendorfer Bad als Galerie Schwimmen im Café „Badepause“

BAD BODENDORF · Marie Jo Gaudry-Pankowski stellt ihre Bilder und Plastiken zum Thema Wasserfreuden an einem passenden Ort aus: im Cafè des Bad Bodendorfer Schwimmbades.

 Marie Jo Gaudry-Pankowski hat das Freibad entdeckt.

Marie Jo Gaudry-Pankowski hat das Freibad entdeckt.

Foto: Ginzler

Wer hätte springlebendige Schwimmerinnen ausgerechnet in einem Café vermutet, das „Badepause“ heißt? Marie Jo Gaudry-Pankowski zeigt dort Bilder und Plastiken von badenden Frauen, was natürlich zum Ort passt, denn es ist das Café des herrlich mit Bäumen und großer Liegewiese ausgestatteten Bodendorfer Schwimmbades.

Als die gebürtige Französin aus Carcassonne und ihr Mann Friedhelm Pankowski, die seit über 30 Jahren in Grafschaft-Nierendorf leben, das Freibad entdeckten, kam es der Künstlerin „wie ein Kleinod“ vor. Bereits zum Studienabschluss an der Fachhochschule Kunst-Design Köln, Fachbereich Keramik-Bildhauerei, befasste sie sich mit dem Wasser-Thema und modellierte Figuren, wie die sandfarbene Steinzeug-Büste „Große Siegerin“. Mit hoch gereckten Armen nimmt sie im Café neben der Sitzbank Platz. Aus Tonplatten gebogen, treten eine Springerin und eine gleichsam Schwebende in einer Vitrine auf, außerdem vollplastische Figürchen in weiß glasierten Bikinis und Badeanzügen auf unglasierter „Haut“, die zum Sonnenbad das Licht durchs Fenster nutzen. Darunter erblickt man Damen in geblümter und gepunkteter Badekleidung, die ein Handtuch überm Arm hängen oder um die Schulter gelegt haben. Es sind Fayencen, weißglasierte und farbig bemalte Keramik, die dreimal gebrannt werden muß. Wohlbeleibte Damen im Kurfürstenbad Bad Godesberg inspirierten die Künstlerin, Badende plastisch zu gestalten. Ebenso zeichnete sie das lebensfrohe Personal.

Doch nachdem sie auch die Malerei mit wasserlöslicher Gouache entdeckte, die ihr durch die Fliesenmalerei vertraut war, bedeutete es 2004 für sie den Durchbruch von der angewandten zur freien Malerei. Es entstanden Stillleben, Blumenbilder, dann Badeszenen. In Gouache auf Papier ruht eine Liegende am Beckenrand, während eine Schwimmerin durchs blaue und grüne Becken „pflügt“. Dekorativ lagert eine Mollige in der Landschaft. Eine andere stützt sich am Beckenrand auf, eine weitere reibt sich vor Himmelsblau, blaugrünem Wasser und Fliesen in Grau mit einem orangenen Handtuch trocken.

In Acryl auf Leinwand prangt ein tolles großes Triptychon mit Liegewiese in hellem Grün, gerahmt von Buschwerk. In der Mitte lockt einmal mehr ein Schwimmbecken, wo sich die Akteurinnen tummeln. Außer den Originalen sind auch Kunstdrucke zu haben.

Die Ausstellung ist bis 30. September täglich zu sehen. Am Dienstag, 7. August, 15 bis 17 Uhr, leitet die Künstlerin den Mal-Workshop „Sommer, Sonne, Wasser, Schwimmer“ mit Gouache, Buntstift, Kreide und Bleistift für Kinder ab sechs Jahren: bei gutem Wetter draußen, sonst im Café. Die Teilnahme kostet fünf Euro, Anmeldung bei Marie Jo Gaudry-Pankowski unter 0 26 41/2 52 31, Mail: marie-jo@gaudry-pankowski.de.

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