Rathaus in Altenahr Sabine A. Hartert aus Berg-Freisheim zeigt ihre Arbeiten

ALTENAHR · Auf den ersten Blick sehen die Bilder im Foyer und Treppenhaus aus wie abstrakte Gemälde mit sehr fein differenzierter Farbgebung. Sabine A. Hartert aus Berg-Freisheim zeigt ihre Arbeiten im Altenahrer Rathaus.

 Sabine H. Hartert präsentiert eines ihrer Bilder.

Sabine H. Hartert präsentiert eines ihrer Bilder.

Foto: Martin Gausmann

Schaut man genauer hin, kristallisieren sich Teile von Architekturen heraus, man glaubt, Gesichter auszumachen, umhüllte Gestalten, Geäst oder Blumen. Es ist Fotokunst, die Sabine A. Hartert aus Berg-Freisheim bis Samstag, 2. Juli, präsentiert.

Mit Fotografie ist die 1957 in Heidelberg geborene Künstlerin groß geworden. Vater und Mutter fotografierten und entwickelten die Filme selbst. Zum achten Geburtstag schenkten sie der Tochter die erste Kamera, lehrten sie die Grundlagen von Belichtung und Sehen. Zum digitalen Fotografieren kam Sabine Hartert indes erst spät und machte sich dann auch die Möglichkeiten des Computers zunutze.

Damit ist sie in der Lage, verschiedene Schichten von Dingen in einem Bild zu zeigen, setzt Fotografiertes nach eigenen Wünschen zusammen, legt ihre bearbeiteten Fotografien übereinander und schafft damit neue Perspektiven. Als Journalistin bei der Deutschen Welle hat die Künstlerin viele Länder und Landschaften kennengelernt, verfügt über Fotografien aus aller Welt, aus denen sie komponieren kann, etwa Indien, China und aus dem eigenen Garten.

„Das Leben ist bunter und schöner, wenn man richtig hinguckt“, hat sie erfahren. Nicht nur das Zusammenfügen unterschiedlicher Dinge, sondern auch fotografische Techniken wie langes Belichten per Hand bringen Spannung in die Bilder, machen sie geheimnisvoll. Da sieht man chinesische Räucherstäbchen und chinesische Schuhe zusammen mit Wandstrukturen eines indischen Tempels. Verschwommen sieht man zwei in Tücher gehüllte Gestalten unterwegs. Man sieht Fragmente einer Mauer im matten Abendrot oder ein Dickicht aus Grünschattierungen mit bunten Flecken, etwa eine Komposition von Wald und Wiesen auf jeden Fall geheimnisvoll. Wer genau hinschaut, findet darin verschwommene Gesichter. Die Farben sind immer eine Wohltat für die Augen.

Letzte Station in ihrem Berufsleben war für Sabine A. Hartert die indische Hauptstadt Neu Delhi mit elf Millionen Einwohnern. Zurück in Deutschland stand Ende 2011 Bonn auf der Liste als möglicher Wohnort. Es wurde Freisheim. „Wir hatten keine Lust mehr auf Großstadt“, berichtet Hartert, die sich zusammen mit ihrem Partner über immer neue Entdeckungen an der Ahr freut.

Sie schwärmt von der „bezaubernden Landschaft“ und hat kleine Städte wie Ahrweiler und Rheinbach schätzen gelernt. Ausstellungen hatte sie bereits in Köln und Kaiserslautern. Derzeit sind Arbeiten auch im Künstlerforum Remagen zu sehen. Für Sommer ist eine Ausstellung im Südwesten Frankreichs, einem kleinen Ort im Périgord, geplant. Künftig will Hartert Fotos von der Ahr in ihre Kunst einbeziehen.

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