Runder Geburtstag in Bad Breisig Sängerbund feiert 110-jähriges Bestehen

OBERBREISIG · Der Männergesangverein Sängerbund feierte sein 110-jähriges Bestehen mit zahlreichen Gästen. Bürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch überbrachte die Ehrung seitens der Stadt.

 Stimmgewaltig zeigte sich der Sängerbund Oberbreisig beim Festabend zu seinem 110-jährigen Bestehen.

Stimmgewaltig zeigte sich der Sängerbund Oberbreisig beim Festabend zu seinem 110-jährigen Bestehen.

Foto: Martin Gausmann

Wenn der Männergesangverein (MGV) Sängerbund Oberbreisig zum Geburtstag einlädt, dann lassen sich das die Gäste kein zweites Mal sagen. Schon Minuten vor Beginn des Jubiläumsfestabends war um die Sängerhalle herum kein Parkplatz mehr zu ergattern und in der Halle kein freier Sitzplatz mehr frei. Vier Chöre und eine Brassband sollten den Abend musikalisch gestalten und auf ein Publikum stoßen, das jeden Beitrag mit überschwänglicher Begeisterung beklatschte.

Schwarzes Hemd und rote Krawatte, das ist das Markenzeichen des MGV. Mit ihrem Mottostück auf die Rheinlande „O Land der Burgen“ eröffneten die Sänger um Chorleiter Jürgen Rieser den musikalischen Reigen. Zu Pierre Kartners „Die kleine Kneipe“ sang der ganze Saal den Refrain mit, wie auch beim folgenden „Mit 66 Jahren“ von Udo Jürgens. Seemannsstimmung kam mit dem Stück „Santiano“ der gleichnamigen Gruppe auf. Nach den Herren des MGV hatten die kleinen Nachwuchssänger der 4. Klasse der örtlichen Lindenschule unter der Leitung von Lehrerin Julia Jockel ihren großen Auftritt. Heinz Lemmermanns „Wenn die Sonne ihre Strahlen“ zeichnet den Weg des Gestirns über den Erdball nach. Fredi Jirovecs Behauptung in „Shalala“, dass Musik auch die verkorkstesten Tage wieder glücklich machen kann, stimmten nicht nur die Kinder zu, sondern auch ihr Publikum, das sich in seinem Applaus bald überschlug. „Im Lande Zimbi“ von Günther Kretzschmar geht es um Zauberzwerge mit unaussprechlichen Namen. Peter Schindlers „Urwaldsong“ schließlich hob in der Tiefe der Nacht an, um gegen Ende ein rockiges Partyfeuerwerk abzubrennen, das keinen Zuhörer ruhig auf seinem Platz sitzen ließ.

Beschwingte Arrangements und wippende Füße

Bürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch überbrachte die Ehrung seitens der Stadt. Günther Nerger, Kreischorverbandsvorsitzender, ehrte Hans-Peter Philippi für 50 Jahre aktives Singen mit der Goldenen Sängernadel. Der Kirchenchor Cäcilia Oberbreisig unter der Leitung von Andrea Ernst überbrachte nicht nur „Viel Glück und viel Segen“, sondern gestaltete auch einen Teil des Festabends. Nach dem Beginn mit hebräischen Worten aus Psalm 133, ging es mit „Rievkooche Walzer“ der Gruppe „Bläck Fööss“ direkt zum entspannten Teil über. Eine ordentliche Portion Schmalz gab es mit „Die Rose“. „Freunde, lasst uns trinken“ von Reinhard Mey und „Drink doch ene met“, ebenfalls von den „Bläck Fööss“, besangen die Gemütlichkeit. Nach dem Medley aus dem Musical „My Fair Lady“ gab es für das Publikum kein Halten mehr.

Die Brassband „Fidele Lähmdeuwele“ unter der musikalischen Leitung von Alwin Näkel sorgte mit Dicke-Backen-Musik und beschwingten Arrangements für wippende Füße. Sei es beim „Einzug der Bürgergarde“ von Georg Bauer, „In der Weinschenke“ von Robert Payer oder Lex Abels „Longstreet-Dixie“: das Publikum erfreute sich auch an der instrumentalen Musik. Ganzer Stolz der Oberbreisiger ist ihr neuer, gemischter Projektchor, der für das 110. Geburtstag aus der Taufe gehoben wurde und an diesem Abend seine Premiere erlebte. Die Zuhörer zeigten sich äußerst überzeugt, egal ob beim südafrikanischen Volkslied oder bei Klassikern wie Meys „Über den Wolken“ oder Draffi Deutschers „Marmor, Stein und Eisen bricht“. Hatte die Halle zu Beginn gebrummt, so erbebte sie nun unter dem Applaus der Besucher.

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