Nach Kritik an verschärften Sicherheitsregeln Rock am Ring rudert bei Getränkeverbot zurück

Nürburg · Der Veranstalter von "Rock am Ring" macht bei dem zunächst ausgeschriebenen Getränkeverbot einen Rückzieher. Nach dem Anschlag in Manchester haben die Verantwortlichen noch einmal die Sicherheitsregeln verschärft. Ein Überblick über Einschränkungen und Verbote.

Wer am ersten Juni-Wochenende (2. bis 4. Juni) bei "Rock am Ring" Topbands wie Rammstein, Die Toten Hosen, System Of A Down oder die Beatsteaks sehen will, muss sich auf verschärfte Regeln und unter Umständen lange Wartezeiten beim Einlass einstellen.

Denn aus Angst vor Anschlägen wurden nun noch einmal die Sicherheitsbestimmungen für "Rock am Ring" am Nürburgring sowie für das Zwillings-Festival "Rock am Park" verschärft.

Zunächst teilten die Veranstalter via Facebook und auf der Festival-Homepage mit, dass das Mitbringen von eigenen Getränken komplett verboten sei. In den Vorjahren waren zumindest noch Softgetränke in Tetrapacks erlaubt – zuletzt maximal 0,5 Liter pro Person. Das komplette Verbot wurde von den Festival-Fans stark kritisiert.

Faltbare Kunststoff-Wasserflaschen bis 0,5 Liter erlaubt

Nun aktualisierten die Veranstalter ihre Meldung via Facebook. Demnach seien doch Getränke erlaubt, sofern diese den strengen Richtlinien entsprechen: Faltbare Kunststoff-Wasserflaschen bis zu einer Größe von 0,5 Litern, die beim Betreten des Festival-Geländes leer sind, sind nun doch erlaubt.

Wer dennoch durstig ist und keine eigenen Behälter mitbringt: An den Getränkebuden sowie an zahlreichen, kostenlosen Trinkwasserstellen gibt es auf dem gesamten Gelände Erfrischung für die Besucher. Der Veranstalter stellt an allen Trinkwasserstellen kostenlose Einwegbecher zur Verfügung.

Komplettes Taschenverbot

Auch Taschen sind in diesem Jahr komplett verboten: "Angesichts des schrecklichen Anschlags in Manchester und der latenten Gefährdung bitten wir alle Festivalbesucher zu ihrer eigenen Sicherheit auf Taschen, Rucksäcke und Behältnisse aller Art zu verzichten, deren Mitbringen auf das Festivalgelände bis auf weiteres ausdrücklich untersagt wird", teilte der Veranstalter mit.

Sämtliche nicht erforderlichen Gegenstände und Utensilien sollten unbedingt zuhause, auf den Campingplätzen oder im Auto zurückgelassen werden. Auf dem Festivalgelände erlaubt sind laut der Mitteilung neben persönlicher Kleidung nur Handys, Portemonnaies, Schlüsselbund und Gürtel- oder Bauchtaschen. Kontrolliert wird das Verbot auch mit gründlichen Bodychecks am Einlass zum Konzertgelände.

Pavillons nur noch ab zehn Personen zulässig

Besucher, die während des Festivals auf dem Gelände campen wollen, müssen sich ebenfalls auf Neuerungen einstellen: So sind zwar Bollerwagen erlaubt, nicht aber Anhänger.

Und: Pavillons sind nur bis zu einer Größe von drei Meter mal drei Meter zulässig und nur für Gruppen ab zehn Personen. Größere Pavillons und Einzelpersonen mit Pavillons werden nicht eingelassen. Kleinere Gruppen müssen sich also wohl oder übel mit anderen zusammenschließen, um ihre Pavillons aufbauen zu dürfen.

Spezielle Blitzschutzzonen werden eingerichtet

Nachdem es bei den vergangenen Festivals zu Zwischenfällen bei Unwettern gekommen war, haben die Veranstalter in diesem Jahr vorgesorgt und richten im Festivalgelände und in den Campingbereichen Blitzschutzzonen ein. Dort soll der Aufenthalt bei Gewittern so sicher sein wie zwischen den Gebäuden in einem städtischen Umfeld.

Die Blitzschutzzonen im Festivalgelände befinden sich in den gesamten Zuschauerbereichen vor der Volcano Stage, vor der Crater Stage und vor der Alternastage sowie auf der Start-Ziel-Geraden. Im Unwetterfall mit Blitzgefahr während der Veranstaltungszeiten wird das Publikum durch die Veranstaltungsleitung aufgefordert, sich in diese Zonen zu begeben.

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