Generalversammlung Rekordumsatz im Jubiläumsjahr der Winzergenossenschaft Mayschoß

MAYSCHOSS · Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr zieht Bilanz. Mit 8,07 Millionen Euro lag der Umsatz der Genossenschaft im Geschäftsjahr von Juli 2017 bis Ende Juni 2018 noch einmal 100 000 Euro über dem Ergebnis des Vorjahrs.

 Mit 198 Mitgliedern ist die Generalversammlung der Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr am Mittwoch gut besucht gewesen.

Mit 198 Mitgliedern ist die Generalversammlung der Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr am Mittwoch gut besucht gewesen.

Foto: Martin Gausmann

8,07 Millionen Euro. Diese stolze Zahl nannte der Vorsitzende der Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr, Matthias Baltes, bei der Generalversammlung am Mittwoch. Mit 8,07 Millionen Euro lag der Umsatz der Genossenschaft im Geschäftsjahr von Juli 2017 bis Ende Juni 2018 noch einmal 100 000 Euro über dem Ergebnis des Vorjahrs. „Das ist eine historische Zahl im Jubiläumsjahr, das beste Ergebnis in den 150 Jahren unseres Bestehens“, sagte der Vorsitzende. Das Ergebnis sei erzielt worden durch eine Steigerung der Erlöse aus dem Verkauf von Wein, Sekt und Saft bei gleichzeitiger Senkung der Kosten. Preissteigerungen plant die Genossenschaft in diesem Jahr nicht.

1,1 Millionen Liter wurden verkauft, davon 50 Prozent als Barverkauf in den Vinotheken. „Es ist harte Arbeit, die Umsätze zu halten“, fügte Baltes hinzu. Das gehe nur, wenn neue Kunden gewonnen werden könnten. Die junge Generation sei sehr probierfreudig, sie halte sich nicht nur an einen Winzer, sondern kaufe und probiere überall.

Baltes sprach auch über den Trend zu Weißwein, dem die Genossenschaft durch mehr weiße Burgunder und Blanc-de-Noir-Weine entgegenkomme. Verstärkt nachgefragt werde auch Rosé-Wein, der in Mayschoß als „Ahr Spätburgunder Rosé“ angeboten werde. Das bedeute, dass neben Spätburgunder nur 15 Prozent andere Rebsorten darin verarbeitet sein dürften. Trotz derzeitigem Weißweintrend rate die Genossenschaft ihren Mitgliedern nicht, andere Rebsorten zu pflanzen. Vielmehr sollten die Weine anders ausgebaut werden. „Spät- und Frühburgunder sollen unsere Hauptsorten bleiben, dazu kommen Weißer Burgunder und freilich Riesling“, stellte der Vorsitzende klar.

Keine Prognose zu Auswirkungen der Trockenheit

Laut Baltes kommt die Genossenschaft auch dem Wunsch der Konsumenten nach alkoholärmeren Weinen entgegen. Das bedeutet für Rotweine 13 bis 13,5 Volumenprozent Alkohol, für Weißweine zwölf bis 12,5 Volumenprozent. Erreicht werden soll das durch eine frühere Lese, wenn die Trauben noch weniger Zucker angesammelt haben, sagte Baltes. Für Rotweine reichten 95 Grad Öchsle bei der Lese.

Der Vorsitzende bestätigte Beobachtungen, nach denen Weinfreunde weniger konsumieren, dafür aber höhere Preise akzeptieren. In dem Zusammenhang sieht er eine wichtige Rolle beim Tourismus. Notwendig sei jetzt, mehr Gäste an die Ahr zu holen, pflichtete der Stellvertretende Vorsitzende Rudolf Stodden bei. Zufrieden zeigten sich die Vorsitzenden damit, dass die junge Generation an der Ahr sich für Weinbau engagiere. Es gelte, die markante Kulturlandschaft und damit den Steillagenweinbau zu erhalten, der mit viel Arbeit verbunden sei.

Bewässerungssysteme und Steillagenzuschüsse seien Stichworte für die Zukunft. Mit 198 Mitgliedern war die Generalversammlung gut besucht. Zwölf Neuaufnahmen ließen die Zahl der Mitglieder auf 444 steigen. Bei den Wahlen wurde Florian Mies wieder in den Vorstand gewählt, Markus Ley bleibt im Aufsichtsrat.

Nach der Lese von Solaris-Trauben für Federweißen soll es in der kommenden Woche mit Frühburgunder und Portugieser weitergehen. Über die Auswirkungen der Trockenheit auf die Ernte 2018 gab Baltes noch keine Prognose ab. Die Lese müsse abgewartet werden. Regenfälle in den kommenden Tagen könnten den späten Sorten noch zugutekommen, sagte er. Beim Solaris habe sich allerdings ein vergleichsweise geringes Traubengewicht gezeigt. Bewährt habe sich die vor zwei Jahren für 3,3 Millionen Euro errichtete neue Halle, sagte Baltes. Sie erspare den Mitarbeitern lange Wege.

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