Maßnahmen zur Verbesserung in Dernau Rüddel setzt bei Pflegenotstand auf Digitalisierung

Dernau · Die Telemedizin soll helfen, die Pflegesituation im ambulanten und im stationären Bereich in Dernau zu verbessern. Das zumindest glaubt CDU Bundestagsabgeordneter Erwin Rüddel.

 Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel (4.v.r.) war bei der Senioren Union des Kreises Ahrweiler zu Gast.

Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel (4.v.r.) war bei der Senioren Union des Kreises Ahrweiler zu Gast.

Foto: Martin Gausmann

Geht es um Lösungen zur Beseitigung des immer dramatischer werdenden Pflegenotstandes, so setzt Erwin Rüddel (CDU) zunehmend auf die Digitalisierung. Der Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Gesundheitsausschusses war nun zu Gast bei der Senioren Union des Kreises Ahrweiler.

„Die Leistungen gerade in der ambulanten Pflege seien in jüngster Vergangenheit erheblich verbessert und ausgebaut worden, führte Rüddel aus. Allerdings sind auch die Beiträge zur Pflegeversicherung gestiegen, ein weiterer Anstieg steht bevor. Rüddel: „Ich glaube, die Akzeptanz in der Bevölkerung hierfür ist vorhanden.“

Auch wenn sich schon jetzt abzeichnet, dass auch die bevorstehende Erhöhung nicht ausreichen wird, um die Kosten zu decken. immerhin will der Bund eine bessere Bezahlung des Pflegepersonals. Die jedoch muss finanziert werden. Rüddel, seit 2009 im Bundestag, macht sich daher für einen Bundeszuschuss in die Pflegekasse stark. Mit Hilfe von Telemedizin und stärkerer Digitalisierung am Arbeitsplatz könnten die von Dokumentationen und viel Bürokratie geprägten Tätigkeiten des Personals Räume für die eigentliche Arbeit der Pfleger schaffen, glaubt Rüddel.

Tausende Stellen in der Pflege sind nicht besetzt

Verbesserungen soll es auch für Pfleger in Krankenhäusern geben, indem sie von der von den Kassen gezahlten Fallpauschale profitieren. Bislang waren alleinige Profiteure die Ärzte und Krankenhausträger. Die Länder forderte Rüddel auf, die Krankenhaus-Infrastrukturen besser als bisher zu finanzieren.

Alleine in der Pflege gibt es aktuell 36.000 offene Stellen. Bis Mitte 2019 wollen Experten in einem Gutachten vorlegen, wie hoch der tatsächliche Bedarf an Pflegekräften in Deutschland unter Berücksichtigung der demografischen Entwicklung ist. „Wir müssen effizienter werden“, sagte Rüddel bei der Senioren Union.

Aber nicht nur der Pflegenotstand bereitet Sorgen. Auch die abnehmende ärztliche Versorgung insbesondere im ländlichen Raum. Selbst wenn die Zahl der Medizinstudenten verdoppelt würde, bräuchte es zumindest zwölf Jahre, ehe es zu Praxisübernahmen oder -Gründungen kommen könne. Offen ließ Erwin Rüddel, woher das Pflege- und Ärztepersonal kommen überhaupt soll. Trotz gesicherter Finanzierungen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort