Tradition Puppen, Plüsch und Propellervögel auf dem Zwiebelmarkt in Bad Breisig

BAD BREISIG · 300 Händler kamen beim Zwiebelmarkt in Bad Breisig zusammen. Von Live-Musik auf der Bühne bis zu einem Action-Cinema auf dem Kirmesplatz war für jeden Besucher etwas dabei.

Wer am Wochenende den Zwiebelmarkt in Bad Breisig besuchen wollte, brauchte Geduld und gute Nerven. Schon bei der Anreise hatte sich vor den Toren der Quellenstadt ein kilometerlanger Stau gebildet. Und für diejenigen, die es in die Stadt hinein geschafft hatten, geriet die Parkplatzsuche zur Herausforderung.

Der Andrang auf die gelungene Mischung aus Trödelmarkt, Volksfest und Kirmes beweist, dass man nicht immer etwas „Besonderes“ oder Außergewöhnliches bieten muss, um ein breites Publikum anzusprechen. Denn beim Zwiebelmarkt setzt man vor allem auf Tradition. Auch wenn die namensgebende Zwiebel kaum noch an den Ständen auftaucht.

Bis Dienstag säumen wieder rund 300 Händler mit ihren Verkaufsständen die Rheinpromenade, die Wege im Kurpark und die Straßen der Innenstadt. Viele sind Stammgäste und stehen seit Jahren auf dem selben Platz. Auch das Warenangebot orientiert sich eher an Bewährtem. Es umfasste einmal mehr Schmuck aller Art, Putz- und Pflegemittel für alle Lebenslagen - und immer wieder Textilien. Die Bandbreite reichte von Wollsocken und T-Shirts in allen Formen und Farben über Hosen, Jacken und Hüte bis hin zu Damen-Langbeinschlüpfern oder Thermoleggins.

Außergewöhnliche Vielfalt

Aber auch sehr witzige Babymode entlockte vielen ein Schmunzeln. So war etwa auf einem Strampler zu lesen „Mama war schwanger, Papa sieht nur so aus“. Stark vertreten waren ebenso Lederwaren wie Gürtel, Handtaschen und Portemonnaies. Und wer suchte, konnte immer wieder auch originelle Artikel wie Puppen aus polnischem Ton, russisches Plüsch, Propellervögel für den Garten oder der Flip-Spinner, den Spielzeugtrend des Sommers, entdecken.

Nicht fehlen durften die Uhrenhändler, Gewürzstände und das obligatorische Handy-Zubehör. Und auch Haushaltswaren wie Kochlöffel aus Olivenholz, Heizkesselreiniger, Nähgarn und Wachstischdecken am laufenden Meter finden offenbar immer wieder ihre Käufer. Mit ganz besonderen Vogelhäusern zog Frank Herrmann die Blicke auf sich. „Die Vögel müssen ja wissen, wann es Futter gibt“, antwortete Herrmann auf die Frage, warum er seine Vogelhausvilla mit einer Uhr ausgestattet habe. Verkaufsprofis buhlten wortreich um die Gunst der Passanten, um ihre wundersamen Alltagshelfer wie Schimmelspray, Bio-Putzstein oder Bügelpulver zum Nähen ohne Nadel und Faden an den Mann zu bringen.

Kulinarisches Angebot

Durch außergewöhnliche Vielfalt bestach das kulinarische Angebot. Neben der traditionellen Rostbratwurst lockten geräucherter Stremellachs, Hot Dogs, Flamm- und Zwiebelkuchen, Crêpes, Calamares, Nierengulasch oder Spießchips - da war für jeden Geschmack etwas dabei. Mit dem traditionellen Fassanstich beim Deutschen Roten Kreuz in der Grabenstraße haben Stadtbürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch und Brunnenkönigin Laura I. Herter das Krammarktspektakel bereits am Freitagabend eröffnet.

Am selben Abend hat die Breisiger Wehr die achte Auflage ihrer „Kölschen Nacht“ gefeiert. Für die richtige Stimmung sorgte DJ Simon Gassen. Überhaupt war am Wochenende für musikalische Unterhaltung gesorgt. Auf der Kulturbühne der SPD gab es argentinisch-brasilianische Salsa-Rhythmen von „Latenite“, Rockmusik mit der Band „Cold Stream“ und Mundartlieder der Gruppe „Streuobst“.

Hochbetrieb herrschte auch auf dem Kirmesplatz, wo die kleinen im Kinderkarussell ihre Runden drehten oder im Samba-Balloon durch die Lüfte schwebten. Die Älteren fuhren im Autoscooter um die Wette oder ließen sich im Action-Cinema den Adrenalinspiegel in die Höhe treiben.

Auch am Montag und Dienstag kann zur Schnäppchenjagd geblasen werden. Die Verkaufsstände sind jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Auch die Wallfahrt wird fortgesetzt. So wird an beiden Tagen um jeweils 14 Uhr in der Kirche Maria Himmelfahrt die Kreuzreliquie präsentiert. Und die Sozialdemokraten laden am Montag zu einem Familien- und am Dienstag zum Seniorentag ein.

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