Konzert des Blasorchesters Osterkonzert erneut Feiertags-Highlight in Altenahr

ALTENAHR · Das Osterkonzert war einmal mehr ein Feiertags-Highlight in Altenahr. Wolfgang Mönch ist seit 40 Jahren mit von der Partie. Dafür wurde er gebührend geehrt.

 Das Altenahrer Blasorchester hatte zum Osterkonzert geladen.

Das Altenahrer Blasorchester hatte zum Osterkonzert geladen.

Foto: Martin Gausmann

Diesmal war sie wieder beim Konzert der „Großen“ mit dabei: Nachdem die Jugendabteilung des Blasorchesters Altenahr im vergangenen Jahr ausnahmsweise nicht beim Osterkonzert auftrat, weil damals viele der jungen Instrumentalisten ihr Abitur machten, eröffnete sie diesmal wieder das musikalische Stelldichein im Altenahr Winzerverein. Allerdings in neuer Besetzung.

Viele frühere Mitglieder sind wegen des Studiums weggegangen, man formierte sich neu, so Leiterin Heike Plattner. Also hatten sich „Neulinge“ im Alter ab neun Jahren mit langjährigen Mitgliedern bis zum Alter von 50 Jahren zusammengetan. Rhythmusgefühl selbst an Plastikröhren bewiesen sie schon beim Einzug. Was sie sonst schon können, machten sie bei der Ballade „Somewhere out there“ aus dem Film „Feivel, der Mauswanderer“ und dem in vielen Fußballstadien beliebten „Seven Nation Army“ hörbar.

300 Zuhörer waren begeistert

Sportlich ging es auch bei den 40 Musikern des „großen“ Blasorchesters weiter. Bei den rund 300 Zuhörern kamen bei „The Olympic spirit“ Erinnerungen an die olympischen Winterspiele in Korea auf. Auch die traditionelle Blasmusik fand etwa mit den Polkas „Von Freund zu Freund“ oder „Wir Musikanten“ Berücksichtigung. Ein Konzertmarsch fehlte mit „Salemonia“ genauso wenig wie Rock. Zum Medley aus Eric-Clapton-Hits gehörten „Layla“ und „Tears in heaven“, selbst an „Bohemian Rhapsody“ von Queen wagten sich die Musiker. im Programm.

Kollektiv wiegte sich das Publikum im Saal hin und her zu Dmitri Schostkowitschs „Second Waltz“ in André-Rieu-Manier. Vor allem aber bot das Blasorchester Altenahr eine musikalische Alternative zum Kino- oder Fernsehabend, nachdem das Tageschau-Jingle zum Auftakt live erklungen war und Dirigent Dieter Bergmann den Taktstock gehoben hatte.

Kleine Gags reicherten das Programm an

Von der elfjährigen Susan Kürsten an der Posaune bis zum 77-jährigen Michel Hecq am Es-Horn vereinten sich die Instrumentalgruppen oder taten sich wechselweise hervor. Das hohe Blech trat in Dialoge mit dem tiefen Blech. Trompeten, Hörner und Posaunen fanden farbig und harmonisch zusammen mit Flöten, Klarinetten und Saxofonen. Percussion peppte viele Interpretationen auf, und auch Soli erklangen.

Kleine Gags hatten sich die Akteure auch wieder einfallen lassen. Zu „Disneyfilm favorites“ lief eine Musikerin im Aladin-Aufzug mit Öllampe durchs Publikum, und zum „TV-Kultabend“ à la 80-er Jahre gehörte ein Dinner-Marsch wie zu besten Traumschiff-Zeiten. Bei Interpretationen auch aus Derrick, Schwarzwaldklinik, Herzblatt und Lindenstraße kam Nostalgie auf, wenn wohl auch kaum einer sich lieber aufs Sofa als in den Winzerverein gewünscht hat.

Noch eine Besonderheit gab es: Der stellvertretende Vorsitzende des Blasorchesters, Josef Paffenholz, nahm kurz nach Konzertbeginn dem Dirigenten und Moderator das Mikro ab. Grund war die 40-jährige Mitgliedschaft von Wolfgang Mönch, der zudem Vereinsvorsitzender ist und die Tuba spielt. „Seine“ Musikerkollegen übergaben ihm als Dank eine individuelle Lampe und eine Ehrennadel in Gold.

Christoph Schnitker, Vorsitzender des Kreismusikverbands Ahrweiler, und seine Stellvertreterin Heike Plattner zeichneten ihn für eine „heutzutage sagenhafte Zeit“ zudem mit dem Ehrenbrief des Landesmusikverbands Rheinland Pfalz aus.

Was Aktive wie Zuhörer offensichtlich mit Leidenschaft teilen, fasste indes das letzte Lied des Abends bestens zusammen: „Music“ von John Miles.

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