750 Jahre Sinzig Musikalischer Abschluss beim Sinziger Jubiläum

SINZIG · Mit einem gemeinsamen Konzert im Helenensaal beenden die Chöre die Feiern zum 750-jährigen Bestehen der Stadt. Das Finale bestreiten rund 120 Akteure.

 Die Koisdorfer Chorgemeinschaft stimmte auch das „Höhner“-Lied „Nemm mich su wie ich ben“ an.

Die Koisdorfer Chorgemeinschaft stimmte auch das „Höhner“-Lied „Nemm mich su wie ich ben“ an.

Foto: Martin Gausmann

Der Bogen hat sich geschlossen: Die Spielmannszüge aus Sinzig und seinen Stadtteilen hatten mit einem ersten gemeinsamen Konzert das Jubiläumsjahr „750 Jahre Sinzig“ im Januar eröffnet, und die Chöre haben rund 40 Veranstaltungen später am Samstag das Abschlusskonzert bestritten. Das Publikum im Helenensaal applaudierte am Ende aber nicht nur den rund 120 Akteuren auf der Bühne, sondern auch allen, die das Jubiläumsjahr mitgetragen, realisiert und ermöglicht haben.

Stehend spendete es dem Bürgermeister Beifall, denn auch für ihn bedeutete das Konzert einen Abschluss. Es sei seine letzte gesellschaftliche Veranstaltung, zwei noch bevorstehende Stadtratssitzungen nicht dazu gezählt, erklärte ein sichtlich und hörbar bewegter Wolfgang Kroeger: „Und da möchte ich Ihnen Danke sagen: Es war mir eine Freude, es war mir eine Ehre, Sie als engagierte Bürgerinnen und Bürger 16 Jahre vertreten zu dürfen. Dankeschön.“

Zu einem in vieler Hinsicht auf Sinzig respektive seine Stadtteile zugeschnittenen und sehr launigen Abend machten die Chöre das Konzert mit ihrer Stückauswahl. Schwungvoll ging es bereits los mit den mehr als 40 Sängern der Chorgemeinschaft Koisdorf unter Leitung von Carmen Scheuren und Juliane Hanke in Vertretung von Chorleiter Sven Scheuren. „Freu dich alle Zeit, der Liebe und des Lebens“ forderten sie genauso auf wie nach „Höhner“-Manier in Mundart „Nemm mich su wie ich ben“ (Solist: Thomas Bauer).

Urkunden für Mitglieder des Festausschusses

Einen Originaltext aus der Ortschronik habe nach „umfangreichen Recherchen“ der Männergesangverein Löhndorf aufgetan, erklärte dieser ernst, aber nicht ganz ernst gemeint, und präsentierte mit einem Schmunzeln den Löhndorfer Ur-Text der vor einigen Jahren für die „Höhner“ geschriebenen Version des Gefangenenchors aus „Nabucco“: „Wo mir sin, ist Löhndorf bei Sinzig am Ring“ und „Dat Hetz von de Welt, jo, dat es Löhndorf“, hieß es darin. Auch „Die Rose“ hatte einen offensichtlichen Bezug zum Rosendorf. „Wer außer Löhndorf kennt sich schon damit aus?“, fragte Chorleiter Gerhard Schlich gespielt provozierend.

„Was Sinzig wohl nicht passieren kann“, sei der Untergang im Meer, wie es der Stadt Vineta geschah, sagte Chorleiter Bardo Becker, bevor „seine“ vereinten Männergesangvereine aus Bad Bodendorf und Sinzig die Geschichte anstimmten und auch ganz klassisch vom „Wanderer“ (Solist: Dieter Ameln) und romantisch von der „Kleinen Barke im Wind“ sangen.

Nicht nur italienisches Temperament legte der Männergesangverein Westum unter Leitung von Andrea Ernst an den Tag. Zudem überraschte er mit stimmgewaltigen eigenen drei Tenören. Detlev Schäfer, Helmut Schuld und Wolfgang Habernek machten mit „La donna è mobile“, „Granada“ und Co. beinahe Luciano Pavarotti, José Carreras und Placido Domingo Konkurrenz und standen bei den Sinzigern ganz oben auf der Favoritenliste.

"Möglichmacher"-Urkunden

Eine lange Liste mit Menschen und Vereinigungen, denen er Dank aussprach für ihr Engagement im Jubiläumsjahr hatte Bürgermeister Kroeger. Es sei „ein buntes, vielfältiges, fröhliches, aber auch kulturell anspruchsvolles Stadtjubiläum“ gewesen, bilanzierte er. „Die Ideen und diese Vielfalt umzusetzen, konnte nur Dank der großartigen Unterstützung durch viele freiwillige Helfer, die sich das ganze Festjahr hindurch verdient gemacht und unzählige Stunden Freizeit geopfert haben, realisiert werden.“ Mit den mehr als 40 Veranstaltungen für Alt und Jung sei für jeden etwas dabei gewesen und der Gemeinsinn gestärkt worden.

Dafür überreichte er unter anderem „Möglichmacher“-Urkunden an Mitglieder des Festausschusses, Sponsorenvertreter und die Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat sowie den Kreisbeigeordneten Friedhelm Münch. Ausdrücklich dankte er zudem Bernd Linnarz, der die Barbarossastadt „authentisch und mit Herzblut“ als Kaiser Barbarossa repräsentiert habe sowie für die vielen Stunden, die sie im Hintergrund gewirkt hätten, auch Wirtschaftsförderin Maike Gausmann-Vollrath und Stadtverwaltungsmitarbeiterin Fanny Merting.

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