Ärztliche Versorgung Mobiles Mini-Krankenhaus für den Nürburgring und die Region

NÜRBURGRING · Neu am Nürburgring und für die Region: Ein speziell für Renn- und Großveranstaltungen konzipiertes Mini-Krankenhaus, ein so genanntes „Mobile Medical Care Unit“, bietet vom einfachen Pflaster bis zum OP-Saal die Ausstattung eines Krankenhauses.

Wenn medizinische Versorgung notwendig ist, muss es schnell gehen. Je nach Einsatzlage ist jede Minute wertvoll. Dies bei einem Veranstaltungsort wie dem Nürburgring zu gewährleisten, ist eine besonders anspruchsvolle Aufgabe. Regelmäßig kommen mehrere Zehntausend Besucher zu Großveranstaltungen, deren Gesundheit höchste Priorität hat, so der Betreiber der Rennstrecke. Die medizinische Versorgung wurde nun weiter verbessert.

Ein Teil des Sicherheitskonzeptes und des Versorgungssystems an der Rennstrecke ist unter anderem das Medical-Center, das in Kooperation mit der Marienhaus Kliniken GmbH durch den Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Ahrweiler betreut wird und weltweit Vorreiter in Organisation, Konzeption und Ausstattung ist.

Drei Neuanschaffungen des DRK-Rettungsdienstes verbessern nun die medizinische Versorgung von Aktiven, Veranstaltungsbesuchern und den Menschen in der Region. Investiert wurde in einen neuen, auf die Bedürfnisse einer Rennstrecke zugeschnittenen Rettungswagen, in einen „LebEl“-Anhänger, der bis zu 100 Personen gleichzeitig versorgen kann sowie in ein mobiles, 18 Quadratmeter großes Mini-Krankenhaus, ein sogenanntes „Mobile Medical Care Unit“.

Das speziell für Renn- und Großveranstaltungen konzipierte Medical-Center am Nürburgring bietet vom einfachen Pflaster bis zum voll ausgestatteten OP-Saal alles, was ein normales Krankenhaus auch zu bieten hat. Motorsportler und Besucher können hier untersucht, Verletzungen diagnostiziert und behandelt werden.

Ein voll ausgestatteter OP-Saal ist an Bord

Darüber hinaus ist am Nürburgring das ganze Jahr über der Johanniter-Hubschrauber stationiert, der neben der ständigen Bereitschaft an der Rennstrecke bei Bedarf auch regional und überregional zum Einsatz kommt. Um auf verschiedene Szenarien noch besser reagieren und auch als mobile Einheit eine umfangreiche medizinische Versorgung gewährleisten zu können, haben das DRK und der Nürburgring weiter in die Infrastruktur und Ausrüstung investiert.

Ein neuer und für die Bedürfnisse einer Rennstrecke ausgebauter Rettungswagen (RTW) kommt ab sofort zum Einsatz. Der 190 PS starke Mercedes hat die neueste Medizintechnik und Ausstattung an Bord. „Überwiegend wird der Standort des RTW am Medical-Center der Rennstrecke sein“, erklärt der Leiter des Nürburgring Rettungsdienstes, Armin Link. „Das Fahrzeug wird bei Bedarf aber auch im Umland des Nürburgrings im Zuständigkeitsbereich der Leitstelle Koblenz eingesetzt.“

Neben dem Rettungswagen sind das Medical-Center und der Nürburgring nun auch für „Großschadenslagen“, also Szenarien, in denen es mehrere Verletzte gibt, ausgestattet. Ein Anhänger für „Lebensbedrohliche Einsatzlagen“, kurz „LebEl“, ist einzigartig an einer Rennstrecke und kann in kurzer Zeit bis zu 100 Personen versorgen. Vorhanden sind zum sofortigen Einsatz unter anderem Decken, Infusions- und Verbandsets sowie weitere spezielle medizinische Notfallmedikamente und -materialien.

Ein Faltpavillon, ein Stromaggregat, ein Lichtmast sowie 20 Falttragen machen den Anhänger unabhängig von Standort, Strom und Tageszeit. Selbst überregional stößt der Anhänger bereits auf großes Interesse.

„Mobile Medical Care Unit“

Für den selbstständigen Außeneinsatz wurde zudem eine „Mobile Medical Care Unit“ angeschafft. Das rund sechs mal drei Meter große Mini-Krankenhaus kommt bei Großveranstaltungen als Sanitätsstation zum Einsatz und bietet Behandlungsmöglichkeiten für einen liegend Verletzten sowie für bis zu vier sitzend Verletzte. Neben einem Außenfach für die Entnahme eines Notfallrucksackes hat der Trailer einen Defibrillator mit EKG-Funktion, ein Sauerstoffgerät, eine Absaugpumpe und Verbrauchsmaterial für den sofortigen Einsatz. Verletzte Personen können über eine Auffahrrampe am Heck mit der Trage in den Krankenraum gehoben werden. Darüber hinaus gibt es einen Küchen- und Aufenthaltsbereich, in dem sich die Einsatzkräfte selbst verpflegen können.

Sollte am Nürburgring keine Veranstaltung sein oder die „Mobile Medical Care Unit“ nicht benötigt werden, können Gemeinden und Ortsvereine zum Beispiel bei Weinfesten oder anderen Anlässen darauf zurückgreifen.

„Wir sind froh, dass die Investitionen nicht nur die medizinischen Versorgungsmöglichkeiten am Nürburgring weiter ausbauen, sondern der gesamten Region helfen“, erklärte Nürburgring Geschäftsführer Mirco Markfort in Gegenwart von DRK-Kreisvorsitzendem Achim Haag.

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