Spektakel in Sinzig Mittelalterliches Treiben im Schlosspark

SINZIG · Die 13. Auflage des Barbarossamarktes versetzt Fans per fulminanter Feuershow zurück ins Mittelalter. 1000 Besuchererlebten ein großes Unterhaltungsprogramm in Sinzig.

 „Saltamus Gaudio“ präsentiert mittelalterliche Tänze.

„Saltamus Gaudio“ präsentiert mittelalterliche Tänze.

Foto: Martin Gausmann

Das Abendspektakel hatte es am Samstag in sich. Den weit über 1000 Besuchern wurde eine fulminante Feuershow geboten. Es war erneut eine einzigartige Zeitreise ins Mittelalter für Massen von Besuchern: Die 13. Auflage des Barbarossamarktes Sinzig rund um das Schloss lockte am Wochenende Mittelalter-Fans aus der gesamten Republik. Die Veranstalter von „Wir helfen“ hatten Glück mit allerschönstem Spätsommerwetter. Als die Dudelsäcke von „The Rhine Aera Piper and Drums“ das Abendspektakel eröffneten, war der Markt rekordverdächtig besucht.

Vor der beeindruckenden neugotischen Kulisse des Sinziger Schlosses sorgte man von Seiten der Veranstalter für viel Authentizität. Wurden anfangs Papierkörbe einfach nur mit Sackleinen verhüllt, tragen die Abfallbehälter selbst ein aufwendiges Gewand. Das Abendspektakel selbst hat sich ebenfalls etwas gewandelt. Waren es einst filmreife Stunts und Schaukämpfe, die im Mittelpunkt standen, war es nunmehr ein großes Unterhaltungsprogramm mit Musik, Tanz und einer grandiosen Feuershow. Showkämpfe und Turniere mit Schwert und Schild gab es immer noch, fanden dann aber an den Nachmittagen statt.

Auch die Besucher passen sich mehr und mehr an und erscheinen in mittelalterlichen Gewändern. Vor allem für den Nachwuchs wurde ein Besuch auf dem Barbarossamarkt zu einer spannenden Angelegenheit. Beim Schmied halfen sie mit, Hufeisen zu bearbeiten oder sie übten sich in der Kunst des Bogenschießens. Trend in diesem Jahr: Holzfische treffsicher in einen Bottich werfen.

Eine breite Auswahl wurde bei den Krämerständen geboten. Weihrauch, Knöpfe und Gewänder, Kerzen, Bernsteinschmuck und Imkerei, aber auch Sämereien, „Vilzzeug“ und Stickereien waren ebenso erhältlich wie Bogen, Pfeile und Lederwaren. „Geschmeyde“ (Schmuck) und Schabau (hochprozentige Obstbrände) konnten auf dem Markt ebenso erworben werden wie diverse Whiskeys.

Umfangreich war auch das Musikprogramm: „Freddy the Piper“, in Sinzig von Anfang an dabei, blies virtuos den Dudelsack. Mittelalterliche Musik gab es von „Unkenpfuhl“ und der Sinziger Gruppe „Porcae Peallere“. Bardenklänge erschollen im Schlosspark. „Kasper, der Gaukler“ und eine Zirkusschule machten dann eher wieder den kleinen Besuchern Spaß.

Der Park wandelte sich während des Marktes zur kleinen Zeltstadt – bunt und im Mittelalter-Stil. Denn für Händler, Musikanten und Macher ist der Barbarossamarkt auch so etwas wie ein großes Familientreffen, weil man sich seit vielen Jahren kennt.

Feldbäckerei und Vulkanbräu sowie Deftiges von der Sau, aber auch andere Grillspezialitäten sorgten dafür, dass kein Magen am Wochenende knurren musste. Auch die 13. Auflage des Barbarossamarktes war veranstaltungstechnisch ein Volltreffer. Zumal das ganze Spektakel der guten Sache diente. Denn der Reinerlös wird eben nicht nur an den Trägerverein des Frauenhauses im Kreis Ahrweiler, sondern auch an andere soziale Einrichtungen gespendet. Sinzig erwies sich am Wochenende als Mega-Event-Stadt. Denn nur wenige Steinwürfe entfernt vom Schloss hatte der Sinziger Mineralbrunnen zur stimmungsvollen Schlagernacht geladen (siehe Bericht).

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