Bad Bodendorf Ministerium streicht Heilbad-Prädikat

BAD BODENDORF · Wirtschafts- und Tourismus-Ministerin Eveline Lemke ist aber für den Erhalt des Namens Bad Bodendorf. Der Kreis Ahrweiler plant Anhörung noch vor den Sommerferien.

"Die Überprüfung nach dem Kurortegesetz Rheinland-Pfalz hat ergeben, dass der Stadtteil von Sinzig, Bad Bodendorf, die Voraussetzungen für das Prädikat 'staatlich anerkanntes Heilbad' derzeit nicht erfüllt und auch nicht zeitnah wieder erfüllen kann.

Deshalb wird das Prädikat 'Heilbad' für Bad Bodendorf widerrufen." Das teilte am Mittwoch das Mainzer Wirtschaftsministerium mit. Wirtschaftsministerin Eveline Lemke erklärte dazu: "Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Ich bin Bürgerin von Bad Bodendorf und weiß, dass die Bewohner unseres Heimatortes am Namen Bad Bodendorf hängen und ihn gerne erhalten möchten. Als Tourismusministerin kann ich jedoch nicht anders, als den Heilbadtitel zu widerrufen, denn die Sachlage ist klar. Bad Bodendorf erfüllt wesentliche Voraussetzungen als Heilbad nicht. Maßgebliche Kureinrichtungen, wie zum Beispiel eine leistungsfähige Kurmittelabteilung zur therapeutischen Anwendung des Heilwassers, fehlen schon seit mehr als zehn Jahren."

Außerdem entsprächen der Ortscharakter und die Gestaltung des Kurgebiets nicht den Anforderungen. Die Mindestanzahl von 200 Betten in Hotels oder Kliniken sei ebenfalls nicht gegeben. Deshalb könne sich Bad Bodendorf nicht länger staatlich anerkanntes Heilbad nennen.

Lemke: "Für meinen Heimatort eine Ausnahme zu machen, das wäre nicht fair. Ich hoffe dennoch, dass wir wenigstens den Ortsnamen behalten können und werde gerne tun, was möglich ist, um den Antrag dafür beim Kreis zu unterstützen."

Bürgermeister Wolfgang Kroeger: "Wir werden unverzüglich den Ratsbeschluss umsetzen und den Landrat kontaktieren, um das weitere Vorgehen abzustimmen." Landrat Jürgen Pföhler bekräftigte am Mittwoch, dass er gute Chancen für die Beibehaltung des Bad-Zusatzes sieht.

Noch vor den Ferien werde es eine Anhörung von Vereinen, Wirtschaft und Tourismus geben. Die Entscheidung werde dann mit dem Innenministerium abgestimmt.

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