CDU befürchtet Kostenexplosion Mensa-Neubau in Sinzig "nicht um jeden Preis"

SINZIG · Die Kosten für den geplanten Neubau einer Mensa an der Sinziger Barbarossaschule scheinen aus dem Ruder zu laufen. Die CDU hat deshalb Bedenken angemeldet. Das Projekt sei derzeit nicht entscheidungsreif.

„Wir sind sehr wohl für eine Mensa. Nicht aber um jeden Preis. Die vorliegende Planung bedarf noch einiger zusätzlicher Informationen. So ist das Projekt derzeit nicht entscheidungsreif“, stellte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU, Pia Wasem, in einer offenen Fraktionssitzung am Dienstagabend klar. Denn der gewünschte Neubau soll offenbar deutlich teurer werden, als zunächst geplant.

Tatsächlich ist die von der Stadtverwaltung erstellte Sitzungsvorlage zum Thema Neubau einer Mensa nur wenig aussagekräftig. Weder gibt es eine Kosten-Nutzen-Analyse, noch werden grundsätzliche betriebswirtschaftliche Angaben gemacht. Ebenfalls nicht vorhanden: Aussagen zu den zu erwartenden Folgekosten.

Eine „Lightversion“ für 800.000 Euro

Als sich die Stadt Sinzig erstmals mit der Einrichtung einer Schulmensa beschäftigte, favorisierte man – nicht zuletzt wegen der strapazierten Finanzlage – eine „Lightversion“, die auf rund 800 000 Euro taxiert war. Klar war seinerzeit auch, dass das Essen dort nicht frisch zubereitet, sondern von einem Caterer geliefert werden sollten. Das passte schon nicht jedem: Von einer lieblosen „Futterhalle“ war damals die Rede.

Zwei Jahre sind seit den ersten Kostenberechnungen ins Land gegangen. Nun rechnete die von Bürgermeister Andreas Geron angeführte Verwaltung vor, dass es erhebliche Kostensteigerungen, insbesondere bei den Baupreisen gebe. Außerdem fielen Kosten zur Schaffung der technischen Voraussetzungen zum Einbau einer professionellen Gastroküche an, die alleine mit 170 000 Euro zu Buche schlagen. Würde konsequenterweise dann auch noch eine komplette, den Anforderungen an eine Mensa Rechnung tragende Küche mitsamt Lüftung eingebaut und würde man den vielen, inzwischen vorgetragenen zusätzlichen Verbesserungswünschen folgen, dann dürfte sich das Vorhaben schnell auf 1,5 Millionen Euro belaufen.

Folgekosten nicht geklärt

Zuviel für die CDU. Die Christdemokraten fürchten nicht nur diese Kostenexplosion, sondern tappen auch hinsichtlich der zu erwartenden Folgekosten komplett im Dunklen. „Wer soll die Küche betreiben?“, fragte Pia Wasem. Und: Wie viele Essen müssten täglich ausgegeben werden, damit die Mensa nicht zur dauerhaften Kostenfalle werde. „Wir wollen, dass alles neu überdacht wird“, so Pia Wasem. Beispielsweise auch, ob es nicht eine Kooperation mit einem Caterer geben könnte, der auf eigene Kosten eine Profiküche in die von der Stadt erstellte Mensa einbaut. Auch müsse grundsätzlich geklärt werden, ob nun täglich frisch vor Ort gekocht werden solle, oder ob man es bei einer reinen Essensausgaben belassen wolle.

Am Donnerstagabend, 26. April, wird sich der Sinziger Stadtrat mit der Mensa befassen. Geht es nach der CDU, dann soll das Thema wegen des großen weiteren Klärungsbedarfs vertagt werden.

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