Tourismus im Ahrtal Melina Zeyen wird Ortsweinkönigin

ALTENAHR · Aufregung gehört wohl zur Amtsübernahme als Königin dazu. Aber Melina Zeyen hatte allen Grund auch zu strahlen und zu feiern bei ihrer Proklamation als Ortsweinkönigin beim Altenahrer Weinsommer.

Schließlich hat die 21-jährige Altenburgerin erst zwei Tage vorher die Abschlussprüfung ihre Ausbildung zur Fachinformatikerin für Anwendungsentwicklung bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) in Bonn erfolgreich absolviert. „Mit bestem Ergebnis“, wie Eva Flügge vom ausrichtenden Verkehrsverein „Weinort Altenahr“, die auch als Moderatorin fungierte, freudig erklärte. Nicht nur dafür gab es Applaus der vielen Weinfreunde und sonstigen Gäste, die der Amtsübernahme beiwohnten.

„Eine Weinkönigin, die Informatik mag und Motorsport auch. Das hat man nicht alle Tage“, fand denn auch eine Besucherin beim Weinsommer, den einmal mehr der Verkehrsverein gemeinsam mit dem Blasorchester Altenahr und den Karnevalsfreunden Altenahr ausrichtete, und rückte näher an das Geschehen heran. Erst waren die scheidenden und die designierten Altenahrer Majestäten mit klingendem Spiel durch den Ort geleitet worden. Dann jubelten die Weinfreunde, die sich auf dem Festplatz am Haus des Gastes an Tischen, auf Bänken und an Ständen versammelt hatten.

Dank und Anerkennung für die Arbeit

Trommelwirbel und Tusch kündigten den Amtswechsel an. Das bedeutete auch Abschied zu nehmen für Weinkönigin Anna Schmidt und ihre Prinzessin Johanna Thielen. Die bisherigen Botschafterinnen des Altenahrer Weins hätten die mehr als 90 Termine gemeinsam mit außergewöhnlichem Engagement, bezauberndem Lächeln, authentisch und fachkundig gemeistert, erklärte Flügge. Als Dank legte Ortsbürgermeister Rüdiger Fuhrmann der scheidenden Majestät auch eine Perle als Halsschmuck an. Diese wiederum bedankte sich für die Unterstützung, die Begegnungen und die Erfahrungen des vergangenen Jahres und setzte mit den besten Wünschen ihrer Nachfolgerin die Krone auf. Auch die Weinmajestäten aus Rech, Mayschoß, Dernau, Ahrweiler und Bachem sowie als Ahrweinkönigin und Walporzheimer Weinkönigin Eva Lanzerath hatten ein Präsent für die scheidende Majestät.

„Ich freue mich darauf, in den kommenden zwölf Monaten viele neue Weinfreunde kennenzulernen, mir neues Wissen über den Wein anzueignen und mit meinen Prinzessinnen sowie mit den anderen Majestäten die Feste genießen zu dürfen“, sagte Melina Zeyen. Auch die Erinnerungen ihrer Tante haben Melina Zeyen zur Amtsübernahme inspiriert. Denn Marijke Schneider-Wendling war vor 25 Jahren in Altenahr Weinkönigin, und es war die erste Amtshandlung der Nichte, die Silberjubilarin zu ehren.

An Melinas Seite standen dabei als Prinzessinnen ihre Schwester Yasmin Zeyen und Freundin Ella Dörste. Die beiden sind 17 Jahre alt und Schülerinnen des Peter-Joerres-Gymnasiums Ahrweiler.

Für alle drei ist eine Regentschaft Neuland, aber sie schlugen sich auch im Blitzlichtgewitter der Fotografen, beim Ehrentanz zum Walzer „Kleine Winzerin von der Ahr“ und in Gesprächen mit dem „Volk“ gut.

Großvater schreibt Spruch für Inthronisation

Neben dem Ortsbürgermeister gab es zudem Dank und Glückwünsche von Verbandsbürgermeisterin Cornelia Weigand, die fand, dass ein solches Engagement junger Frauen nicht mehr selbstverständlich sei. Kreisbeigeordneter Horst Gies erklärte, dass jede Ahrtaler Weinkönigin eine Repräsentantin des Kreises Ahrweiler sei und überreichte die Dankesurkunde des Kreises sowie ein Starterset, um künftig Weinproben gut ausgestattet durchzuführen.

Mit dem neuen „Majestätenwein“, einem Domina trocken, Jahrgang 2016, von der Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr stieß die neue Weinkönigin auf das Wohl der Gäste an und las einen Spruch, den ihr 84-jähriger Großvater Wilhelm Wendling, der auch bei der Inthronisation dabei war, eigens für sie geschrieben hat: „Wo die Felsen das Tal weit überragen und stolz das Himmelsgewölbe tragen, da liegt ein Ort inmitten von Reben, wo fleißige, fröhliche Menschen leben. Ihr Wein ist köstlich, lädt ein zum Verweilen, in Maßen getrunken kann er auch heilen.“

Nach der Proklamation spielte erneut das Blasorchester Altenahr unter Leitung von Heike Plattner in Vertretung von Dirigent Dieter Bergmann auf und sorgte für Stimmung unter anderem mit einem Wolfgang-Petry-Party-Medley und „Atemlos durch die Nacht“.

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