"Zwibbelsmaat" in Bad Breisig Mehr als 300 fliegende Händler schlagen ihre Zelte auf

BAD BREISIG · Der "Zwibbelsmaat" hat am Wochenende seinen Ruf als Publikumsmagnet eindrucksvoll bestätigt. Von der Rheinstraße bis zur Ernst-Schwickerath-Allee sowie der Rheinpromenade auf der einen und von der Graben- bis zur unteren Bachstraße auf der anderen Seite hatten wieder mehr als 300 fliegende Händler die Massen angezogen.

Den offiziellen Startschuss gaben am Samstagnachmittag Stadtbürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch, Landrat Jürgen Pföhler, Verbandsgemeinde-Bürgermeister Bernd Weidenbach und Brunnenkönigin Maren I. Kraus am Gerätehaus der Feuerwehr, die bereits am Freitagabend mit einer "Kölschen Nacht" auf die Markttage eingestimmt hatte. "Da wir ja weniger Zeit haben, muss ich halt schneller reden", griff die Bürgermeisterin humorvoll die Verkürzung des Festes auf.

Die Rheinpromenade glich in diesen Tagen einem Basar aus "1001 Nacht". Im Gänsemarsch schoben sich die Besucher durch den schmalen Korridor, um einen Blick auf die zahlreichen Stände zu erhaschen. Das Angebot reichte von Schmuck aller Art über "Solinger Stahlwaren" bis hin zu Putz- und Pflegemitteln für alle Lebenslagen - und immer wieder Textilien. Dabei reichte die Bandbreite von Wachstischdecken am laufenden Meter über Wollsocken und Männermützen bis hin zum "Wunderschal".

Natürlich durften auch die traditionellen Krammarkthändler nicht fehlen. Unermüdlich schnibbelten, putzten, wienerten und brutzelten sie vor sich hin, um wortreich die unglaublichen Fähigkeiten ihrer Entsafter, Keramikpfannen, Bambustücher und Multizerkleinerer zu demonstrieren.

Einer von ihnen ist Werner Schmidt, der seit 20 Jahren sein Geld mit Lederbalsam verdient. An einem Markttag putzt er bis zu 50 Paar Schuhe, um die Vorzüge seines Produkts zu beweisen. "Der Zwiebelmarkt ist schon verdammt groß", sagte der Händler, während er mit einem Schwämmchen die Schuhe einer Passantin auf Hochglanz brachte.

Der Balsam-Profi stöhnt aber auch ob des Überangebotes, das es kleinen Händlern wie ihm immer schwerer mache, um die Aufmerksamkeit der Besucher zu buhlen. Angesichts der Übermacht der Stände mit "Gewürzen aus aller Welt", Ledertaschen, -geldbörsen und -gürteln oder dem Zubehör eines offensichtlich unverwüstlichen Staubsaugers möchte man ihm zustimmen.

Das Warenangebot bereichert, haben die örtlichen Einzelhändler, die mit einem verkaufsoffenen Sonntag zum Einkaufsbummel eingeladen hatten. Aber auch viele Vereine waren wieder mit von der Partie, um sich mit dem Verkauf von kulinarischen Leckereien etwas dazuzuverdienen.

Und die jüngeren Besucher fühlten sich auf dem Kirmesplatz an der Post pudelwohl. Denn im Kinderkarussell, der Gondelsschleuder "Twister" oder dem rasanten Scheibenwischer "Mambo Dance" ging es im wahrsten Sinne des Wortes rund. Ein ruhiges Plätzchen ließ sich dagegen im Pfarrgarten finden, wo die katholische Frauengemeinschaft Sankt Marien ihre beliebte "Cafeteria" eingerichtet hatte.

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