Die Staus bilden sich nicht nur wegen der Ampelschaltung am Ortseingang, die lange Rot-Phasen aufweist und wegen Baustellen in Zufahrtsstraßen auf die Bundesstraße. Vielmehr dürfte auch die hohe Lkw-Dichte mit dafür verantwortlich sein, dass die Nerven der Autofahrer reichlich strapaziert werden.

Allerdings dürfen Laster - sofern es sich nicht um reinen Anliegerverkehr handelt - eigentlich gar nicht dort lang fahren. Verbandsbürgermeister Bernd Weidenbach hatte diesbezüglich das Mainzer Innenministerium angeschrieben und hatte um verstärkte Kontrollen gebeten. Er bekam eine verblüffende Antwort.

Es scheint nämlich, als ob der zunehmende Lkw-Verkehr auf der B9 ein rein subjektiver Eindruck ist - jedenfalls, wenn man die Zahlen des rheinland-pfälzischen Innenministeriums zugrunde legt. Demnach weist die B9 aufgrund ihrer verkehrsstrategischen Bedeutung allgemein eine hohe Belastung auf.

Nach den Daten der automatischen Langzeitzählstelle zwischen Bad Breisig und Sinzig, lag die durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke des Schwerlastverkehrs über 3,5 Tonnen im Jahr 2010 bei 1156 und im Jahr 2015 bei 1168 Kfz. Die innerörtliche Verkehrsunfallentwicktlung der vergangenen drei Jahre auf der B9 ist nach Mitteilung des Ministeriums ebenfalls unauffällig.

Nach Einschätzung der Polizei Remagen sind unter anderem die lokalen Baumaßnahmen sowie die Sperrung auf der B 412 in der Ortsdurchfahrt Burgbrohl für die Staus ursächlich. Der Schwerlastverkehr erscheint im Zusammenhang mit den Stauungen nicht als ausschlaggebend.

„Die Stellungnahme des Ministerium müssen wir so akzeptieren und darauf hoffen, dass sich die Verkehrssituation nach den genannten Straßensperrungen wieder normalisiert. Wir werden allerdings als Ortspolizeibehörde gemeinsam mit der Stadt Bad Breisig die Lkw-Verkehrsentwicklung im Auge behalten und die Sache jetzt nicht zu den Akten legen“, so Bürgermeister Bernd Weidenbach.