„Der Einsatz hat gefruchtet“ Langzeitarbeitslose fanden wieder einen Job

SINZIG · Sinziger Sozialdemokraten haben im Jobcenter die Aussichten von Langzeitarbeitslosen erkundet. Ihr Fazit: "Der Einsatz hat gefruchtet."

 Die Sinziger Sozialdemokraten besuchen das Jobcenter.

Die Sinziger Sozialdemokraten besuchen das Jobcenter.

Foto: SPD Sinzing

Die Rahmenbedingungen sind gut: Die Wirtschaft blüht und sucht wieder Arbeitnehmer. Damit aber auch Langzeitarbeitslose wieder zurück zu einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung finden, reicht das allein nicht aus. Wie die Arbeitsplatzvermittlung Erfolg versprechend angepackt werden kann, erfuhren die Sinziger Sozialdemokraten bei ihrem Besuch im Jobcenter Landkreis Ahrweiler von Geschäftsführer Daniel Stellmacher-Huck.

Aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds wurde in dem Jobcenter ein durch die damalige Arbeitsministerin Andrea Nahles initiiertes Programm finanziert, das sich für alle Beteiligten lohnte. Die Arbeitssuchenden wurden intensiv betreut. Beratung, Information, Motivation und Begleitung ebenso wie Hilfe bei der Problemlösung gehörten zu den Aufgaben der Coaches. Die Betriebe bekamen maßgeschneiderte Vermittlungsangebote und allmählich sinkende Lohnkostenzuschüsse sowie Ansprechpartner für die Problemlösung.

„Der Einsatz hat gefruchtet“, berichtet nun die Sinziger SPD. In der Laufzeit des Programms von Mai 2015 bis Dezember 2017 gelangen 120 Vermittlungen in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Die betreuten Personen waren zu diesem Zeitpunkt länger als zwei Jahre arbeitslos, bestätigte das Jobcenter. Den Kosten für zwei Ansprechpartner für die Betriebe und zwei Berater für die Arbeitssuchenden stünden Einsparungen bei der aktuellen Grundsicherung (Arbeitslosengeld II) und den Kosten der Unterkunft gegenüber. Zusätzlich zahlten die vermittelten Personen künftig wieder in die Sozialkassen ein.

„Die Investitionen haben sich somit nicht nur für das Selbstwertgefühl und die Selbständigkeit der Betreuten, sondern auch wirtschaftlich für die Betriebe wie für den Staat und seine Sozialkassen gelohnt“, teilten die Sozialdemokraten mit.

Der Erfolg hat dazu angeregt, nach Auslaufen des Programms aus eigenen Mitteln das Projekt „Integrationslotse“ zu starten. Die Verringerung der Altersarmut durch Integration älterer Leistungsbezieher in Klein- und mittelständische Unternehmen sowie ein Bewusstseinswandel, der auf Umwandlung geringfügiger Beschäftigungsverhältnisse in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zielt, werden damit angestrebt.

Bezieher von Arbeitslosengeld II oder Menschen mit sogenannten Beschäftigungshemmnissen, die über 50 Jahre alt sind, sollen von Integrationslotsen intensiv betreut und in Beschäftigung gebracht werden. Das Ziel von 30 Integrationen je Betreuer im laufenden Jahr ist ehrgeizig, aber aufgrund der guten Erfahrungen und der guten Kontakte zu den Betrieben aus dem letztjährigen Programm auch realistisch. Die Besucher zeigten sich beeindruckt vom großen, auf die Situation der langjährig Arbeitssuchenden ausgerichteten Engagement der Mitarbeiter des Jobcenters.

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