Bildnis der ehemaligen Schlossherrin Kunstwerk kehrt nach Sinzig zurück

SINZIG · Ein Porträt der Elisabeth Johanna Adele von Weddekop ist nun wieder in Sinzig zu bewundern. Es handelt sich dabei um ein Bildnis der ehemaligen Schlossherrin.

 Andreas Geron (v.l.) mit Sparkassenvorstand Guido Mombauer, Museumsleiterin Agnes Menacher und Michael Weltken.

Andreas Geron (v.l.) mit Sparkassenvorstand Guido Mombauer, Museumsleiterin Agnes Menacher und Michael Weltken.

Foto: Martin Gausmann

In Sinzig ist man um ein Kunstwerk reicher: Seit Donnerstag ist dort ein Porträt der Elisabeth Johanna Adele von Weddekop zu bewundern. Das Ölgemälde wurde für 9500 Euro aus einer Versteigerung heraus erworben, 2000 Euro steuerte die Kreissparkasse hinzu. Die Stadt sprach von einem „einzigartigen Zugewinn“. Die abgebildete Elisabeth war die letzte Besitzerin des Sinziger Schlosses. Geschaffen wurde das Werk von Max Volkhart im Jahre 1895. Im Stadtrat wurde das Gemälde nun präsentiert.

Nach dem Kunstgenuss folgte das Pflichtprogramm. Remagens Bürgermeister Björn Ingendahl, seit sechs Monaten in der Nachbarstadt im Amt, stellte sich dem Sinziger Stadtrat vor und versprach, gemeinsam mit seinem Sinziger Amtskollegen Andreas Geron „die Kräfte zu bündeln“ und über den kommunalpolitischen Tellerrand hinaus schauen zu wollen. Kein Thema war dabei allerdings die harsche Kritik, die es aus Remagen zum geplanten Nahversorgungszentrum in Sinzig gibt. Wie berichtet, befürchtet der Remagener Einzelhandel Kaufkraftabflüsse, wenn in seiner Nachbarstadt ein zentral gelegenes neues Einkaufszentrum entstehen sollte.

Stolpersteine in Sinzig geplant

Während es sie in Remagen seit zehn Jahren gibt, sollen sie nun auch in Sinzig mahnen und erinnern: Stolpersteine. Die Aktion wurde 1992 von Gunter Demnig ins Leben gerufen. Mit im Boden verlegten Gedenktafeln soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Nazi-Zeit verfolgt, ermordet, deportiert oder vertrieben wurden.

Schüler des Rhein-Gymnasiums, die der Sitzung beiwohnten, hatten sich sich dieses Themas angenommen und Informationen zusammengestellt. Unter anderem starteten sie eine Umfrage zu Stolpersteinen in Sinzig. Dabei ging es insbesondere um die Akzeptanz in der Bevölkerung. Demnach befürworten rund 80 Prozent der Befragten die Verlegung von Stolpersteinen in der Stadt. Damit ist erkennbar, dass die lebendig gehaltene Erinnerung an das Leid der Vergangenheit in Sinzig grundsätzlich positiv gesehen wird. Nun wurde die Verwaltung beauftragt, geeignete Stellen für die Verlegung von Stolpersteinen zu ermitteln und die aktuelle Kostensituation für die Verlegung der Steine zu ermitteln.

Aufarbeitung der Amtszeit von Kroeger

Der Rat widmete sich aber auch einmal mehr der Aufarbeitung der Amtszeit des seit mehr als einem Jahr im Ruhestand befindlichen Ex-Bürgermeisters Wolfgang Kroeger. Er war bekanntlich vom Rat für das Jahr 2016 nicht entlastet worden. Eine Begründung hierfür hatte man Ende 2018 der Kommunalaufsicht zugeleitet.

Diese Begründung soll nun „angereichert“ werden. Nach Meinung der Grünen sei beim Bau der Schulmensa ein Antrag auf Förderung zu früh gestellt worden – nämlich bevor es einen Grundsatzbeschluss gegeben habe. Da die Mensa später umfassender geplant wurde, sei nun die seinerzeit beantragte Fördersumme zu niedrig. Zum Schaden der Stadt also. Zwar hatte der Rechnungsprüfungsausschuss das Anliegen der Grünen bereits abgeschmettert, im Rat stimmte die breite Mehrheit dennoch dafür, den Sachverhalt zumindest von der Kommunalaufsicht prüfen zu lassen.

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