Wein-Wander-Wochenende im Ahrtal Kühler Blanc de Noir oder temperierter Spätburgunder

DERNAU · Beim siebten Dernauer Weinfrühling ließen sich die zahlreichen Besucher auch nicht vom April-Wetter mit Regenschauern abhalten.

 Dernau Weinfrühling

Dernau Weinfrühling

Foto: Martin Gausmann

Ein kühler Blanc de Noir oder doch lieber ein wärmender Spätburgunder? Das war am Wochenende die Frage der Wein- und Wanderfreunde, die sich zum 7. Dernauer Weinfrühling ein Stelldichein in dem traditionsreichen Weindorf gaben.

Das Wetter war den Wein-Wanderern egal. „Vielleicht ist es so besser als in prallem Sonnenschein“, meinte ein Teilnehmer. Alle hatten sich warm und wetterfest eingepackt, Regenschirme, die am Morgen ganz nützlich waren, wurden im Laufe des Tages fast überflüssig.

Und so ging es munter entlang des vom Verkehrsverein Wein-Kultur-Dorf Dernau ausgearbeiteten Parcours, achteinhalb Kilometer über Wirtschaftswege in verschiedenen Höhenlagen durch die berühmten Weinlagen Burggarten, Hardtberg, Pfarrwingert, Schieferlay und Marienthaler Klostergarten.

Mit dem Weinglas in der Hand hieß es an 13 Winzerständen pausieren. Vielleicht nur ein Gläschen probieren oder doch lieber gleich eine Flasche zum Verteilen an die gesamte Gruppe. Denn niemand ging allein, alle waren in kleineren oder größeren Freundeskreisen angereist. Und an jedem Winzerstand war auch für gute Verpflegung gesorgt, vom Kaninchenragout bis zur geräucherten Forelle. „Sehr gut, einfach toll, spitze“, schwärmte ein Genießer.

Am Morgen wartete ein Paar aus Solingen noch im Regen auf Freunde, die mit dem Zug anreisen wollten. „Ich weiß gar nicht, was auf uns zukommt, ein Kollege hat uns vom Dernauer Weinfrühling vorgeschwärmt, darum sind wir gekommen“, berichteten die beiden. „Alle Vögel sind schon da“ und „Mein Vater war ein Wandersmann“, stimmte die Gitarrengruppe des Eifelvereins fröhlich an, und viele sangen mit. Am Info-Punkt auf dem Weinfestplatz gab es Flyer, auf denen die gesamte Strecke eingezeichnet war, so dass jeder nach Lust und Laune seinen Weg individuell gestalten konnte.

„Nehmen Sie das Leben ohne Klage, wie man sieht scheint die Sonne nicht alle Tage“, gab Weinkönigin Jennifer Surges den Gästen mit auf den Weg. So ganz Recht sollte sie nicht behalten, denn kurz nach Mittag kam die Sonne durch.

„Durch Zufall“ hatte ein Paar aus Vettweiß die Veranstaltung kennengelernt. „Es ist einfach schön und so gemütlich, und man trifft viele nette Leute. Wer nicht dabei war, hat etwas verpasst“, steht für sie fest. Als Kenner der Szene wussten sie genau, wo sie Halt machen würden. Die Maibowle vom Schlosshof wollten sie sich nicht entgehen lassen.

„Das Gesamtpaket“ mit Wandern, Wein und Landschaft hatte es einer Gruppe aus Mehlem angetan. Bei den Winzerbetrieben Kriechel, Riske, Kloster Marienthal und Schumacher wollten sie probieren. Vom Weingut Kloster Marienthal zog es viele die steile Treppe hoch zum Rotweinwanderweg. Renner war beim Weingut Kriechel der Blanc de Noir, bei Julia Bertram hielt er sich mit dem Spätburgunder die Waage, beim Hofgarten sah man weiße, roséfarbene und rote Tropfen in den Gläsern. „Etwas mehr Rotwein als in den vergangenen Jahren wird getrunken“, stellte Christian Poppelreuter von der Dagernova fest.

Leider konnten die Kinder hier kein Stockbrot backen: Das Holz war nass geworden. Eine Kindergruppe aus Hillesheim störte das nicht. Sie liefen fröhlich mit ihren Stempelkarten den Eltern voran.

Vor allem die Popcorn-Maschine bei Kriechel hatte es ihnen angetan, Spaß hatten sie auch beim Dosenwerfen, und die Kartoffelsuppe beim Weingut Erwin Riske hatte geschmeckt.

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